Politik

Einschüchterung vor US-Wahl Millionen Robocalls sorgen für Verwirrung

Die Anrufe sollen bereits im Sommer begonnen haben.

Die Anrufe sollen bereits im Sommer begonnen haben.

(Foto: imago images/Cavan Images)

"Stay safe and stay home" - mit dieser Botschaft werden Millionen Amerikaner per automatisierten Anrufen kontaktiert. Was wie eine Corona-Warnung klingt, ist Experten zufolge eine Beeinflussung der Präsidentschaftswahl. Die Unbekannten hinter der Kampagne gehen dabei äußerst geschickt vor.

In den USA haben sogenannte Robocalls (Roboteranrufe) für Verwirrung gesorgt. Geschätzte zehn Millionen Mal wurden US-Haushalte angerufen und mit den Worten "stay safe and stay home" ("Bleiben Sie sicher, bleiben Sie zu Hause") gewarnt. Das berichtet die "Washington Post".

Die Botschaft sei gemeinhin als Einschüchterungsversuch verstanden worden, um die Menschen von der Stimmabgabe abzubringen. Der Vorgang könnte aber auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen, sorgt aber in jedem Fall für Verwirrung. Die Anrufe sollen bereits im Sommer begonnen und sich im Oktober intensiviert haben.

Der unbekannte Akteur hinter der Robocall-Kampagne hat sich offenbar ausgefeilte Taktiken einfallen lassen, um sicherzustellen, dass die Mobilfunkanbieter des Landes das Unterfangen nicht einfach stoppen können. Neben dem stetigen Wechsel von Anrufernummern sollen zudem mehrere europäische Telefonanbieter zwischengeschaltet worden sein. Daher nehmen die großen US-Telefonanbieter auch an, die "Anrufe könnten aus Europa" kommen.

*Datenschutz

Es ist nicht der erste Versuch in dieser Woche, bei dem die Wahl über die Telefone der US-Bürger beeinflusst werden sollte. Staatsanwältin Dana Nessel warnte vor verdächtigen Textnachrichten, mit denen versucht werde, Verwirrung über den Abstimmungsprozess zu säen. Der Text entlarvte sich durch einen "Tippfehler" beim Absender: "Federal Berue [sic] of Investigation" statt des Federal Bureau of Investigation (FBI).

Nach einer beispiellosen ersten Amtszeit können die US-Wähler am heutigen Dienstag Donald Trump erneut zu ihrem Präsidenten machen - oder für seinen in Umfragen führenden Herausforderer Joe Biden stimmen. In den USA sind mehr als 200 Millionen Menschen stimmberechtigt. Jedoch kann nicht automatisch jeder Bürger wählen - zuvor müssen sich die Menschen als Wähler registrieren lassen. Daher liegt die Zahl der registrierten Wähler unter der Zahl der Stimmberechtigten. 2016 lag die Wahlbeteiligung bei 55,7 Prozent, diesmal wird eine höhere Beteiligung erwartet.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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