"Nacht des russischen Terrors" Mindestens 14 Zivilisten bei russischem Beschuss getötet
22.03.2023, 09:55 Uhr
Unter den Trümmern werden noch Menschen vermutet.
(Foto: via REUTERS)
Es ist ein bitterer Tag für die Ukraine. Nach ukrainischen Angaben sterben bei russischem Beschuss mindestens 14 Zivilisten. 24 Menschen werden verletzt. Bei Kiew wird dabei ein Wohnheim mit Schülern getroffen und teilweise zerstört.
Durch russische Angriffe in der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Behörden mindestens 14 Zivilisten getötet worden. Außerdem seien 24 Menschen verletzt worden, teilte der Pressedienst der ukrainischen Armee in der Hauptstadt Kiew mit. Beschuss habe es in elf Gebieten gegeben, hauptsächlich entlang der Frontlinie im Osten und Süden des Landes.
Zuvor hatte die ukrainische Seite bereits von jeweils mindestens vier Toten in den Gebieten Kiew und Donezk berichtet. In der Stadt Rschyschtschiw im Großraum Kiew nahe der Hauptstadt seien mehrere Menschen ums Leben gekommen, teilte die Militärverwaltung mit. Unter den Trümmern würden noch vier Verschüttete vermutet, hieß es. Etwa 20 Verletzte mussten demnach ins Krankenhaus gebracht werden.
Laut dem Staatlichen Notfalldienstes (DSNS) trafen die Drohnen ein Gymnasium der Stadt, die rund 80 Kilometer südlich von Kiew liegt. Auf von der Behörde veröffentlichten Bildern waren stark beschädigte Gebäude zu sehen. Der Angriff habe zwei Stockwerke von zwei Wohnheimen der Oberschüler und ein Gebäude, in dem sie lernten, "teilweise zerstört", hieß es. Das Feuer, das auf dem über 300 Quadratmeter großen Gelände ausgebrochen war, wurde laut DSNS kurz vor 7 Uhr gelöscht.
Nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte handelte es sich bei den Drohnen um iranische Kampfdrohnen der Bauart Schahed 136/131. Insgesamt seien 21 Drohnen aus der russischen Region Brjansk nördlich der Ukraine gestartet worden, teilte die Luftwaffe auf Telegram mit. 16 dieser Flugkörper seien von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossen worden. Acht davon seien in Kiew abgeschossen worden, hieß es.
Tote auch in Donezk
Auch im Osten der Ukraine wurden im Gebiet Donezk nach ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen durch russischen Beschuss getötet. Fünf Menschen seien verletzt worden, teilte Militärgouverneur Pawlo Kyrylenko bei Telegram mit. Tote und Verletzte habe es auch in der schwer umkämpften Stadt Bachmut gegeben, so der Gouverneur.
Zudem wurden im russisch kontrollierten Teil des Gebiets nach russischen Angaben Gebäude des örtlichen Wasserversorgungsunternehmens der Großstadt Donezk durch eine ukrainische Rakete zerstört. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Die Angaben beider Seiten aus dem Kriegsgebiet lassen sich von unabhängiger Seite meist nicht überprüfen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach auf Twitter von einer neuen "Nacht des russischen Terrors". Er kündigte weiterhin einen entschlossenen Kampf an, um Russland zu besiegen. "Der Erfolg der ukrainischen Streitkräfte zu Land, in der Luft und zur See bringt den Frieden wirklich näher", sagte er. Die Ukraine fordert vom Westen immer wieder weitere Lieferungen von Waffen und Munition.
Quelle: ntv.de, ghö/fzö/dpa/AFP