Politik

Missbrauchsfälle in Nauru Minister wirft Asylbewerbern Lügen vor

Peter Dutton erhebt schwere Vorwürfe gegen die Flüchtlinge aus Nauru.

Peter Dutton erhebt schwere Vorwürfe gegen die Flüchtlinge aus Nauru.

(Foto: dpa)

Zahlreiche Dokumente belegen den katastrophalen Zustand der Flüchtlinge auf der zu Australien gehörenden Pazifikinsel Nauru. Sie leiden unter sexuellem Missbrauch und Selbstverletzungen. Nun schockiert Einwanderungsminister Peter Dutton mit seiner Erklärung.

Nach der Veröffentlichung tausender Dokumente, die die katastrophale Lage von Flüchtlingen im Pazifikinselstaat Nauru bestätigen, hat der australische Einwanderungsminister seinerseits schwere Vorwürfe gegen Asylbewerber erhoben. Manche erfänden Fälle von sexuellem Missbrauch, um so den Flüchtlingsstatus in Australien zu erhalten, sagte Peter Dutton dem Radiosender 2GB. "Denn letztlich haben diese Leute Menschenhändlern Geld gezahlt und wollen in unser Land."

Manche Menschen seien so weit gegangen, sich selbst zu verletzen, "und sicherlich haben einige falsche Behauptungen gemacht", sagte der Minister. Die Regierung werde aber keinen Missbrauch tolerieren.

Die Zeitung "The Guardian Australia" hatte Auszüge von mehr als 2100 Berichten veröffentlicht, die das Personal in dem Flüchtlingslager auf Nauru anfertigte. Dokumentiert sind demnach etliche Fälle von sexuellen Übergriffen, Kindesmissbrauch und Selbstverletzungen. In mehr als der Hälfte der Fälle seien die Opfer Kinder.

Scharfe Kritik an Australiens Einwanderungspolitik

Schon mehrfach hatten Menschenrechtsgruppen in der Vergangenheit auf die unwürdige Unterbringung von Flüchtlingen auf Nauru sowie auch auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Pazifikinsel Manus hingewiesen. Dorthin lässt Australien alle Bootsflüchtlinge bringen, die grundsätzlich nicht ins Land gelassen werden. Auch wenn ihr Asylantrag angenommen wird, müssen die Flüchtlinge dort bleiben. Immer wieder wird Australien für seine harte Einwanderungspolitik kritisiert.

Australiens konservativer Premierminister Malcolm Turnbull kündigte eine Untersuchung des veröffentlichten Materials an. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zeigte sich "zutiefst besorgt" über den Bericht der Zeitung.

Quelle: ntv.de, sro/AFP

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