Politik

Soldaten-Schulung in Russland Belarus startet Ausbildung an taktischen Atomwaffen

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Dieses Foto aus einem Video, das vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums am Samstag, den 19. Februar 2022, zur Verfügung gestellt wurde, zeigt eine russische Iskander-K-Rakete, die während einer militärischen Übung auf einem Übungsgelände in Russland gestartet wurde.

Dieses Foto aus einem Video, das vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums am Samstag, den 19. Februar 2022, zur Verfügung gestellt wurde, zeigt eine russische Iskander-K-Rakete, die während einer militärischen Übung auf einem Übungsgelände in Russland gestartet wurde.

(Foto: AP)

Erstmals nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion soll Belarus wieder nukleare Raketen von Russland erhalten. Das Verteidigungsministerium in Minsk kündigt prompt an, sein Militär an diesen auszubilden.

Für Soldaten aus der Ex-Sowjetrepublik Belarus hat die Ausbildung an taktischen Atomwaffen begonnen. "Die Mannschaften des operativ-taktischen Raketenkomplexes Iskander-M der belarussischen Raketenstreitkräfte sind nach Russland zur praktischen Vorbereitung gefahren", teilte das Verteidigungsministerium in Minsk mit.

Wichtigste Trainingsinhalte der Ausbildung auf einem der russischen Truppenübungsplätze seien praktische Kenntnisse in der Vorbereitung der Raketen. "Darüber hinaus steht den Besatzungsmannschaften bevor, im Detail die Fragen der Wartung und des Einsatzes der taktischen Atomsprengköpfe der Iskander-M zu studieren", hieß es weiter.

Kremlchef Wladimir Putin hatte Ende März die Stationierung taktischer Atomwaffen in der Nachbarrepublik angekündigt. Der von Moskau abhängige Machthaber in Minsk, Alexander Lukaschenko, drohte dem Westen später mit dem Einsatz der Raketen, falls dieser Belarus überfallen und vernichten wolle. Die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus verschärfte die angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen.

Putin: Kein Widerspruch zu Atomwaffensperrvertrag

Putin erklärte, die Stationierung stehe nicht im Widerspruch zum Atomwaffensperrvertrag, der die Verbreitung von Kernwaffen untersagt, da Russland die völlige Kontrolle über die Raketen behalte. Lukaschenko sorgte für Zweifel daran, als er in seiner Ansprache zur Nation selbst die Kontrolle über die Atomwaffen beanspruchte.

Belarus erhält nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nun erstmals seit den 1990ern Jahren wieder nukleare Raketen. In Belarus hatte Lukaschenko, der von Putin politisch und wirtschaftlich abhängig ist, schon vor dem Krieg in der Ukraine die Stationierung dieser Waffen gefordert. Dazu hatte er auch die Verfassung ändern lassen, in der nun kein atomwaffenfreier Status mehr festgeschrieben ist.

Moskau bestätigt Übergabe atomwaffenfähiger Iskander-M

Russland bestätigte indes die Übergabe eines atomwaffenfähigen Raketenkomplexes vom Typ Iskander-M an Belarus. "Ein Teil der belarussischen Flugzeuge der Jagdgeschwader hat die Möglichkeit erhalten, mit atomar ausgestatteten Vernichtungsmitteln Schläge gegen Feindobjekte zu führen", sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Moskau. Er bestätigte auch den Beginn der Ausbildung belarussischer Soldaten an den russischen Atomraketen.

Laut Schoigu können die Raketen von Iskander-M sowohl konventionelle als auch atomare Sprengköpfe tragen. Die Aufrüstung des verbündeten Nachbarlandes bezeichnete der Minister als Reaktion auf die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. Unter diesen Umständen stärke Moskau die Sicherheit des Unionsstaates zwischen Russland und Belarus. Schoigu zeigte sich überzeugt davon, dass Russland den Angriffskrieg gegen die Ukraine, der in Moskau nur militärische Spezialoperation genannt wird, gewinnt.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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