Politik

Neue Ausgabe erscheint Mittwoch Mohammed ziert "Charlie Hebdo"-Cover

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Das Interesse an der nächsten Ausgabe von "Charlie Hebdo" ist gigantisch. Die Auflage ist mit drei Millionen Exemplaren höher als die jeder anderen Zeitung Europas. Nun ist klar, wie das neue Titelblatt aussehen soll.

"Charlie Hebdo" gibt nicht auf. Mit einer Zeichnung des Propheten Mohammed auf dem Titel und einer Rekordauflage von drei Millionen Exemplaren soll am Mittwoch die neue Ausgabe der Satire-Zeitung erscheinen. Zum Vergleich: Die auflagenstärksten Zeitungen Europas, wie die britische "Sun" oder die "Bild"-Zeitung, haben zurzeit eine Auflage zwischen 2 und 2,5 Millionen. Das am Montagabend vorab veröffentlichte Titelbild des Magazins zeigt eine Zeichnung des Propheten Mohammed, der trauernd ein Schild mit der Aufschrift "Je suis Charlie" (deutsch: Ich bin Charlie) in den Händen hält. Über der Zeichnung steht in großen Buchstaben "Tout est pardonné" (deutsch: Alles ist vergeben).

Das neue Cover von "Charlie Hebdo": Alles ist vergeben.

Das neue Cover von "Charlie Hebdo": Alles ist vergeben.

(Foto: dpa)

Die erste Ausgabe nach dem Attentat entstand in den Räumen der Tageszeitung "Libération" in Paris, die wie andere französische Medien den Überlebenden des Anschlags auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" Unterstützung zugesagt hatte. Der Kolumnist des Magazins, Patrick Pelloux, hatte bereits einen Tag nach dem Anschlag auf die Redaktion mit zwölf Toten ein neues Heft angekündigt.

Frankreich nimmt an diesem Dienstag Abschied von den drei erschossenen Polizisten. Zu der Veranstaltung in der Polizeipräfektur in Paris wird auch Präsident François Hollande erwartet. Noch in dieser Woche soll eine Zeremonie zum Gedenken an alle Opfer im Invalidendom in Paris stattfinden. US-Außenminister John Kerry will nach Kritik am Fehlen hochrangiger US-Politiker beim Gedenkmarsch für die Terror-Opfer am Donnerstag und Freitag Paris besuchen, um Solidarität zu zeigen. Die Polizei sucht weiter nach Unterstützern der Terroristen. Es gebe "ohne Zweifel einen Komplizen", sagte Premier Manuel Valls. "Die Jagd geht weiter."

In Berlin wollen führende Politiker am Dienstag gemeinsam mit den Muslimen in Deutschland gegen islamistischen Terror und für ein friedliches Zusammenleben der Religionen demonstrieren. An der Mahnwache am Brandenburger Tor nehmen auf Einladung des Zentralrats der Muslime Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihr Vize Sigmar Gabriel und mehrere Minister teil. Bundespräsident Joachim Gauck hält eine Rede.

Die Leichname der vier jüdischen Opfer der Anschläge sind in der Nacht nach Israel geflogen worden. Die Maschine landete am frühen Morgen, wie ein Flughafensprecher mitteilte. Das Begräbnis von Joav Hattab, Philippe Braham, Johan Cohen und François-Michel Saada findet am Mittag auf dem Friedhof Har Hamenuhot (Berg der Ruhenden) in Jerusalem statt.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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