Politik

Angebliche Pläne der Ukraine Moldau weist "Falschinformationen" zurück

Ein Panzerdenkmal in Transnistrien, das an den Krieg mit Moldau Anfang der 1990er Jahre erinnern soll.

Ein Panzerdenkmal in Transnistrien, das an den Krieg mit Moldau Anfang der 1990er Jahre erinnern soll.

(Foto: picture alliance / dpa)

Moskau sieht das von pro-russischen Separatisten kontrollierte Transnistrien durch ukrainische Kräfte bedroht und spricht eine Warnung vor "abenteuerlichen Initiativen" aus. Das Verteidigungsministerium Moldaus weist indessen Online-Fake-News im Sinne Moskaus entschieden zurück.

Die Regierung in Moldau hat russische Vorwürfe zurückgewiesen, dass die Ukraine eine Invasion in die von Moskau unterstützte, abtrünnige Region Transnistrien vorbereite. "Das Verteidigungsministerium überwacht alle Ereignisse, Vorkommnisse und Veränderungen in der Region", teilte das moldauische Ministerium in Chisinau mit. "Aktuell gibt es keine direkte Bedrohung der militärischen Sicherheit" von Transnistrien. Moldau forderte die Bürger auf, "Ruhe zu bewahren und sich nur aus offiziellen Quellen zu informieren". Das Verteidigungsministerium fügte in Hinsicht auf online zirkulierende Gerüchte hinzu: "Die verbreiteten Falschinformationen haben das Ziel, Panik und Konfusion zu verbreiten."

Kurz zuvor hatte Russland am Freitag mit Vergeltung gedroht, sollte es eine "Provokation" der ukrainischen Kräfte gegen in Transnistrien stationierte russische Kräfte geben. Russland garantiere die Verteidigung der russischen "Landsleute, des russischen Friedenskontingents und der Militäranlagen" in Transnistrien, erklärte das Außenministerium in Moskau. Jegliches Vorgehen, das eine Bedrohung für sie sei, werde als Angriff auf Russland gewertet. Das Außenministerium wiederholte auch den russischen Vorwurf, die Ukraine würde "eine große Zahl" Soldaten und Waffen an der Grenze stationieren.

"Wir warnen die USA, die NATO-Mitgliedsstaaten und ihre ukrainischen Schützlinge vor jeglichen abenteuerlichen Initiativen", teilte das russische Außenministerium in seiner an den Kalten Krieg erinnernden Erklärung weiter mit. "Russlands Armee wird angemessen antworten, sollte es eine Provokation durch das Regime in Kiew geben", teilte Moskau weiter mit. Die Ukraine habe die Vorbereitungen für eine Invasion beschleunigt.

Transnistrien seit 1990 von Moldau abtrünnig

Das kleine Moldau hat 2,6 Millionen Einwohner mit einer russischen Minderheit und liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. Das Land, das bis 1991 Teil der Sowjetunion war, hat in den vergangenen Jahren eine pro-westliche Wende vollzogen und damit Moskau erzürnt. 2022 wurde Moldau der Status eines EU-Beitrittskandidaten zugesprochen.

Die selbsternannte Republik Transnistrien ist ein seit 1990 von Moldau abtrünniger schmaler Landstreifen an der Grenze zur Ukraine, der eine eigene Regierung und Verwaltung hat. In der völkerrechtlich weiter zu Moldau gehörenden, aber von pro-russischen Separatisten kontrollierten Region sind rund 1500 Soldaten der russischen Armee stationiert. Die Bevölkerung in Transnistrien ist teils ukrainisch, teils russisch und teils moldauisch.

Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine besteht in Chisinau und bei seinen westlichen Partnerstaaten die Sorge, dass Russland auch Moldau als nächstes Ziel angreifen könnte. Erst vor wenigen Tagen hatte die moldauische Präsidentin Maia Sandu Russland vorgeworfen, einen konkreten Umsturzplan voranzutreiben, mit dem ihre Regierung in Chisinau mithilfe von als Demonstranten getarnten Saboteuren gewaltsam gestürzt werden solle. Sandu sagte, von diesem Plan habe sie durch den ukrainischen Geheimdienst erfahren. Moskau hatte den Vorwurf zurückgewiesen.

ntv Spezial: Ein Jahr Ukraine-Krieg

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Quelle: ntv.de, mpe/AFP

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