Irritationen wegen Flugkörper Moldau sperrt vorübergehend Luftraum
15.02.2023, 00:12 Uhr
Als Nachbarland der Ukraine fürchtet Moldau, Ziel russischer Attacken zu werden.
(Foto: IMAGO/YAY Images)
Über Moldau wird ein unbekanntes Flugobjekt gesichtet. Später taucht auch über dem benachbarten Rumänien ein Flugkörper auf, der nicht identifiziert werden kann. Spekulationen über einen russischen Spionageballon machen die Runde. Moldau macht seinem Lufraum vorübergehend dicht.
Die Republik Moldau hat am Dienstag unter Verweis auf Sicherheitsrisiken ihren Luftraum für rund drei Stunden gesperrt. Die zivile Flugbehörde des an die Ukraine grenzenden Landes erklärte, sie sei über ein "kleines unidentifiziertes Objekt" informiert worden. Weil die Wetterbedingungen eine genauere Untersuchung verhindert hätten, sei der Luftraum gesperrt worden, "um den Schutz und die Sicherheit der zivilen Luftfahrt sicherzustellen", hieß es weiter.
Zunächst wurde in Medien und auf Social-Media-Kanälen gemutmaßt, dass eine russische Drohne die Behörden alarmiert haben könnte. Dann häuften sich Berichte über einen Wetter- oder Spionage-Ballon, der erst über die Ukraine, dann weiter nach Moldau und schließlich ins westlich angrenzende EU-Land Rumänien geflogen sein soll.
Rumänische Jagdflieger finden nichts
Die rumänische Flugüberwachung bestätigte, im Südosten ihres Landes in etwa 11.000 Metern Höhe einen Ballon registriert und daraufhin zwei Jagdflugzeuge unter NATO-Kommando hingeschickt zu haben. Die Piloten hätten den Flugkörper allerdings nicht gesehen - weder mit eigenen Augen noch auf dem Radar, wie das Verteidigungsministerium in Bukarest mitteilte. Vorher hatte bereits der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, von derartigen Objekten im ukrainischen Luftraum gesprochen.
Der Vorfall ereignete sich einen Tag, nachdem Moldaus Präsidentin Maia Sandu Russland vorgeworfen hatte, einen gewaltsamen Umsturz in ihrem Land geplant zu haben. Russland bestreitet die Vorwürfe. Das kleine Moldau hat 2,6 Millionen Einwohner und liegt zwischen EU- und NATO-Mitglied Rumänien und der Ukraine. Das Land, das bis 1991 Teil der Sowjetunion war, hat in den vergangenen Jahren eine pro-westliche Wende vollzogen und damit Moskau erzürnt. 2022 wurde Moldau der Status eines EU-Beitrittskandidaten zugesprochen.
Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa