Politik

Islamisten auf dem Vormarsch Moskau setzt russischen Befehlshaber in Syrien ab

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General Sergej Kisel bei einer Militärparade.

General Sergej Kisel bei einer Militärparade.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defence Ministry)

Die Rebellenoffensive in Syrien überrascht nicht nur die Armee von Diktator Assad, sondern offenbar auch seinen Verbündeten Russland. Nun zieht der Kreml Konsequenzen und feuert den im Land befindlichen russischen Kommandeur. Der General soll zuvor schon in der Ukraine keine gute Figur gemacht haben.

Nach dem überraschenden Vormarsch von Aufständischen in Syrien hat Russland übereinstimmenden Berichten zufolge seinen für das Land verantwortlichen General Sergej Kisel entlassen. Über die Absetzung des 53-Jährigen berichteten der dem russischen Verteidigungsministerium nahestehende Telegram-Kanal Rybar, der Blog Voenny Osvedomitel (Militärischer Informant) sowie der ukrainische Militärgeheimdienst HUR. Kisel sei einst wegen seines "katastrophalen Verhaltens" bei der Invasion in der Ukraine entlassen und nach Syrien geschickt worden, heißt es in einer Mitteilung des Geheimdienstes.

Demnach soll Kisel durch Generaloberst Alexander Chaiko ersetzt werden, der die russischen Truppen in Syrien 2017 bis 2019 befehligte. Außerdem soll den Angaben zufolge der Oberbefehlshaber der russischen Marine, Admiral Alexander Moissejew, im Bürgerkriegsland eingetroffen sein. Eine Stellungnahme des Verteidigungsministeriums in Moskau dazu gibt es bislang nicht. Russland hat aber etwa auch im Ukraine-Krieg seine Militär-Strukturen umgebaut, ohne dies öffentlich bekannt zu geben. Russlands Militär nutzt in Syrien unter anderen ie Marinebasis Tartus am Mittelmeer und den Luftwaffenstützpunkt Hamaimim.

Der Iran und Russland sind die wichtigsten Verbündeten des syrischen Machthabers Baschar al-Assad, während die Türkei Rebellengruppen unterstützt. Die syrische Armee hatte am Samstag erklärt, Dutzende ihrer Soldaten seien bei einem Großangriff von Rebellen getötet worden, die in die Stadt Aleppo eingedrungen seien. Heute teilte die Armee mit, sie habe mehrere Städte zurückerobert, die zuletzt von Rebellen überrannt worden seien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Quelle: ntv.de, jpe/rts

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