Politik

Berlin braucht Zeit für Öffnung Müller: Lockerung frühestens ab 27. April

In einem Brief hatte Michael Müller die Bewohner der Hauptstadt zuletzt um Verständnis für die Maßnahmen gebeten.

In einem Brief hatte Michael Müller die Bewohner der Hauptstadt zuletzt um Verständnis für die Maßnahmen gebeten.

(Foto: imago images/Klaus Martin Höfer)

Am Mittwoch diskutieren die Kanzlerin und die Länderchefs, ob Deutschland bereit für eine Lockerung der Corona-Maßnahmen ist. Selbst wenn es so sein sollte, dämpft Berlins Regierender Bürgermeister allerdings die Hoffnung: Bis zur Umsetzung werde es noch dauern, sagt Michael Müller.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hält Lockerungen in der Corona-Krise frühestens Ende des Monats für möglich. Wenn man zu dem Ergebnis komme, Einschränkungen aufheben zu wollen, dann müsse es dafür einen Vorlauf geben, um beispielsweise Verordnungen zu ändern oder auch das BVG-Angebot wieder hochzufahren, sagte er in einem Interview mit dem RBB. "Ich gehe davon aus, dass wir vielleicht ab dem 27. oder dem 1. Mai Veränderungen haben werden in diesen Ausgangsbeschränkungen."

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer sprechen am Mittwoch darüber, ob die ersten Corona-Maßnahmen in Deutschland wieder gelockert werden können. Dabei wollen sie sich den Angaben zufolge vor allem an den Empfehlungen der Nationalakademie Leopoldina orientieren.

Die Experten sprechen sich unter anderem dafür aus, Schulen "so bald wie möglich" wieder zu öffnen. Zudem wird eine Masken-Pflicht für den öffentlichen Nahverkehr empfohlen.

Sollte sich die Politik den Empfehlungen anschließen, wird es nach Auskunft von Müller aber noch keine sofortige Veränderung geben. Die Diskussion beginne erst am morgigen Mittwoch, sie werde dann weitergeführt am nächsten Wochenende, sagte Berlins Regierender Bürgermeister im RBB. "Wir werden dann überprüfen, ob und was gelockert werden kann." Jede Lockerung und jede Maßnahme müsse daran gemessen werden, ob das Gesundheitssystem in der Lage sei, sie zu bewältigen, ergänzte der Landeschef.

Hoffnung macht in dieser Hinsicht die erste Lagebewertung des Robert-Koch-Institutes (RKI) nach dem Osterwochenende. RKI-Präsident Lothar Wieler sprach von "einigen positiven Tendenzen". "Schön, dass unsere Maßnahmen Erfolge zeigen", erklärte er weiter und mahnte zugleich, die Abstands- und Hygieneregeln unvermindert einzuhalten: Wegen der weiterhin hohen Zahl an Infizierten gebe es noch keinen Anlass für Entwarnung.

Dennoch hofft auch Müller "sehr", dass beispielsweise Demonstrationen und politische Kundgebungen in einem begrenzten Rahmen bald wieder möglich sind, da es sich um Grundrechte handle. Dasselbe gelte für Gottesdienste sowie eine schrittweise Öffnung des Einzelhandels.

Quelle: ntv.de, chr

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