Politik

Größeres Magazin, neue Westen München stattet Polizei mit neuen Waffen aus

Aus dem Münchener Amoklauf zieht die Polizei Konsequenzen und rüstet auf. So sollen nicht nur bessere Schutzwesten angeschafft werden, sondern auch neue Waffen. Zudem wird überlegt, Zivilpolizisten in Notsituationen besser erkennbar zu machen.

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Die neuen Waffen sollen ein größeres Magazin haben.

(Foto: dpa)

Nach dem Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum und pünktlich zum Oktoberfest zieht die Münchner Polizei Konsequenzen. Zum einen sollen die Beamten neue Waffen mit mehr Munition bekommen, wie Polizeipräsident Hubertus Andrä in der "Süddeutschen Zeitung" ankündigt. So soll die Magazingröße von acht auf sechzehn Schuss erweitert werden. Darüber hinaus ist geplant, die Beamten mit längeren Schutzwesten, einer Halskrause sowie einem Schulterschutz auszustatten.

Zum anderen sollten Polizisten in Zivilkleidung künftig als solche erkennbar sein. "Eine Überlegung ist, ob alle Armbinden dabei haben sollten", sagte Andrä. "Denn wenn Bürger nicht sehen, wer ein Polizist ist, steigert das den Stresspegel. Zudem haben wir größte Sorge, dass Kollegen in ein 'friendly fire' kommen, also dass Polizisten versehentlich auf eigene Leute schießen." Polizisten in Zivilkleidung, aber mit Pistole in der Hand, hatten in der Amoknacht im Juli teils große Ängste ausgelöst.

Gerüchte, die sich in jenen Stunden in Windeseile über die sozialen Medien verbreiteten, hatten an mehreren Orten in der Stadt zu Panik geführt. Für Andrä ist die schnelle Verbreitung von Informationen "Fluch und Segen zugleich". "Wir können über Facebook und Twitter gezielt Informationen steuern, aber es wird auch Vieles durch Dritte ungeprüft weitergegeben."

Eigener Nachrichtenkanal möglich

Nachdem Informationen aus den sozialen Netzwerken aber auch für die Polizisten hilfreich sein könnten, werde ein polizeiinterner Einsatz geprüft. Zwar nicht mit Blick auf herkömmliche Dienste, betonte Andrä. "Wir denken hingegen tatsächlich darüber nach, einen eigenen Messenger-Dienst für die Polizei zu testen."

In Hinblick auf das Oktoberfest habe man das den Einsatz der Beamten neu konzeptioniert. "Wie eine Zwiebel mit mehreren Schichten", erklärt Andrä in der "SZ". Das betreffe sowohl den Informationsaustausch von Behörden als auch verstärkte Kontrollen an Bahnhöfen, Wiesn-Zugängen und -Zäunen. "Je näher man zur Wiesn kommt, desto enger wird das Netz."

Quelle: ntv.de, lsc/dpa

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