Heß, Goebbels, Himmler, Göring Musk provoziert mit Nazi-Wortwitzen
24.01.2025, 01:17 Uhr Artikel anhören
Hat er oder hat er nicht? Elon Musk bei Trumps Amtseinführung.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Nach der weltweiten Aufregung über seinen mutmaßlichen Hitlergruß legt Elon Musk nach. In einem etwas mühsamen X-Wortspiel bringt der Tech-Milliardär die Namen führender Nationalsozialisten unter. Ans Ende setzt er ein Tränen lachendes Emoji.
Tech-Milliardär Elon Musk hat sich über Kritik an ihm wegen einer Hitlergruß-ähnlichen Geste lustig gemacht. Auf seiner Plattform X postete er ein provokantes Wortspiel: eine Reihe von Sätzen, in die er anstelle bestimmter Wörter Namen einflussreicher Nationalsozialisten setzte, die an der Seite von Adolf Hitler die Verfolgung und millionenfache Ermordung von Juden organisierten und umsetzten: Rudolf Heß, Joseph Goebbels, Heinrich Himmler und Hermann Göring. Ein Beispiel für einen Satz, in dem er vermutlich "yes" (ja) durch den Namen Heß ersetzte: "Sag' nicht Hess zu Nazi-Vorwürfen." Ans Ende setzte er ein Emoji, das Tränen lacht. Es ist nicht die erste hämische Reaktion auf die Empörung nach seiner Geste.
Der Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League, Jonathan Greenblatt, schrieb auf X zu Musks Post: "Wir haben es Hunderte Male gesagt und wir werden es wieder sagen: Der Holocaust war ein einzigartig böses Ereignis, und es ist unangemessen und beleidigend, ihn zu verharmlosen. Elon Musk, der Holocaust ist kein Witz."
Netanjahu: "Ein Freund Israels"
Die Anti-Defamation League hatte nach der Aufregung um Musks Auftritt bei der Amtseinführung von Trump Besonnenheit in diesen unruhigen Zeiten angemahnt und zu der Geste des Unternehmers geschrieben: "Es scheint, dass Elon Musk in einem Moment der Begeisterung eine ungeschickte Geste gemacht hat, keinen Nazi-Gruß."
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte gesagt, Musk werde zu Unrecht verleumdet und sei ein Freund Israels. Der Unternehmer ist ein enger Berater des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Musk habe "wiederholt und mit Nachdruck das Recht Israels auf Selbstverteidigung gegen die Völkermord-Terroristen und Regime unterstützt, die den einzigen jüdischen Staat vernichten wollen". Dabei verwies er auf Musks Reise nach Israel nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober 2023 auf das Land.
Musk hatte am Montag bei der Amtseinführung Trumps, den er im Wahlkampf massiv unterstützt hatte, vor dessen Anhängern gesprochen und dabei mehrfach eine Geste gemacht, die an einen Hitlergruß erinnerte. Er selbst hatte die anschließende Aufregung darum als unbegründet zurückgewiesen. In rechten Onlinenetzwerken wurde er dagegen dafür gefeiert.
Quelle: ntv.de, mau/dpa