Politik

Für Einsatz bei Drohnen-Vorfall Kreml zeichnet Kampfjet-Piloten aus

Russische Kampfjets bringen vor wenigen Tagen eine US-Militärdrohne über dem Schwarzen Meer zum Absturz. Der Zwischenfall verschärft die Spannungen zwischen Washington und Moskau noch einmal deutlich. Russland streitet jegliche Verantwortung ab - und ehrt nun sogar die beteiligten Piloten.

Das russische Verteidigungsministerium hat die in den Zwischenfall mit einer US-Aufklärungsdrohne über dem Schwarzen Meer verwickelten Piloten ausgezeichnet. Verteidigungsminister Sergei Schoigu habe den Kampfjetpiloten, "die eine amerikanische MQ-9-Drohne an der Verletzung" von Russlands "temporärem Luftraum" gehindert hätten, staatliche Auszeichnungen überreicht, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Der militärische Zwischenfall hat die Spannungen zwischen Washington und Moskau deutlich verschärft.

Nach US-Angaben war die Drohne am Dienstag im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer mit einem russischen Kampfjet kollidiert. Das US-Militär schilderte, zwei russische Su-27 hätten ein Abfangmanöver begonnen. Dabei habe einer der Kampfjets den Propeller der US-Drohne getroffen. Die USA beklagten ein "unprofessionelles", "unsicheres" und "rücksichtsloses" Handeln der russischen Piloten. Washington hatte am Donnerstag ein Video von dem Zwischenfall veröffentlicht.

Russland bestreitet jegliche Verantwortung

Russlands Verteidigungsministerium wies derweil jede Verantwortung für den Absturz von sich und erklärte, die Drohne habe bei einem scharfen Ausweichmanöver rapide an Höhe verloren und sei abgestürzt. Moskau beharrt darauf, dass es den Luftraum über dem Schwarzen Meer wegen seines Kriegs gegen die Ukraine - in Moskau wird dieser offiziell "militärische Spezialoperation" genannt - gesperrt und dies auch auf internationaler Ebene bekannt gegeben habe.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, zu dem Vorfall wäre es nicht gekommen, wären "nicht diejenigen, denen es nicht zusteht", dort geflogen. Zudem bekräftigte Moskau, dass die Piloten "keine an Bord befindlichen Waffen einsetzten, mit der Drohne nicht in Berührung kamen und sicher zu ihrem Heimatflughafen zurückgekehrt" seien.

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew erklärte auf seinem Telegram-Kanal gar den einseitig gesperrten Luftraum zu einem "Teil unseres Territoriums, auf das sich unsere Souveränität erstreckt". Dementsprechend wäre es falsch, "zimperlich" mit den Amerikanern umzugehen.

(Dieser Artikel wurde am Freitag, 17. März 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, hny/AFP

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