Politik

Nord Stream 1 und 2 sabotiert Deutscher soll Unterwasser-Pipelines für NATO schützen

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"Die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines hat uns alle an unsere Verwundbarkeit erinnert", sagte Stoltenberg.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Explosionen haben Lecks in die Pipelines Nord Stream 1 und 2 gerissen. Damit sich der Vorfall nicht wiederholt, will die NATO vorsorgen. Die Verteidigungsminister des Bündnisses ernennen einen deutschen Ex-Generalleutnant zum Leiter einer Stelle für den Schutz solcher Leitungen.

Ein früherer deutscher Militärvertreter soll im Auftrag der NATO für einen besseren Schutz von Unterwasser-Pipelines sorgen: Die NATO-Verteidigungsminister beauftragten damit in Brüssel den Generalleutnant außer Dienst Hans-Werner Wiermann, wie Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel mitteilte. Wiermann soll im NATO-Hauptquartier eine neue Koordinierungsstelle leiten, um Maßnahmen zum Schutz der wesentlichen Infrastruktur unter See besser abzustimmen.

"Die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines hat uns alle an unsere Verwundbarkeit erinnert", sagte Stoltenberg. Er nannte Wiermann einen "hoch respektierten früheren deutschen Militäroffizier". Der 64-Jährige war bis zum vergangenen Sommer Generaldirektor des Internationalen Militärstabes der NATO.

Die Verteidigungsminister beauftragten die Militärebene nach Stoltenbergs Worten, konkrete Vorschläge zum Schutz von Untersee-Pipelines zu liefern. Dabei geht es Diplomaten zufolge um eine bessere Zusammenarbeit der NATO-Länder, der Industrie und des Zivilsektors sowie um den Einsatz "innovativer Technologien" wie Unterwasserdrohnen.

Moskau weist Verantwortung für Sabotage von sich

Insgesamt vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen. Der Verdacht richtete sich umgehend gegen Russland, Moskau wies aber jede Verantwortung von sich.

Zudem wiesen die USA einen Bericht des Reporters Seymour Hersh zurück, wonach US-Marinetaucher für die Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee im vergangenen September verantwortlich gewesen sein sollen. "Diese Behauptung ist völlig und vollkommen falsch", sagte ein Sprecher des Auslandsgeheimdienstes CIA.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 15. Februar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, lve/AFP

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