Vorschlag für Waffenruhe Selenskyj geht auf Trump zu und nennt Streit "bedauerlich"
04.03.2025, 17:27 Uhr Artikel anhören
"Es ist bedauerlich, dass es so gekommen ist", sagt Selenskyj zu dem Eklat im Oval Office.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Vergangenen Freitag geraten Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus aneinander. Als Reaktion legt der US-Präsident die Waffenhilfen für die Ukraine auf Eis. Nun meldet sich Selenskyj zu Wort und macht einen Schritt auf Trump zu.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Eklat mit US-Präsident Donald Trump in Washington in der vergangenen Woche als "bedauerlich" bezeichnet. Das Treffen am Freitag sei nicht so verlaufen wie geplant, schrieb Selenskyj auf X. "Es ist bedauerlich, dass es so gekommen ist. Es ist an der Zeit, die Dinge in Ordnung zu bringen." Er sei bereit, unter der Führung des US-Präsidenten an einem dauerhaften Frieden zu arbeiten. "Wir möchten, dass die künftige Zusammenarbeit und Kommunikation konstruktiv ist".
Man sei bereit, schnell an der Beendigung des Krieges zu arbeiten. "Die ersten Schritte könnten die Freilassung von Gefangenen und ein Waffenstillstand am Himmel sein – Verbot von Raketen, Langstreckendrohnen, Bomben auf Energie und andere zivile Infrastruktur – sowie ein sofortiger Waffenstillstand auf See, wenn Russland dasselbe tut." Dann wolle man mit den USA zusammenarbeiten, um ein "starkes endgültiges Abkommen" zu erzielen.
Die Ukraine sei bereit, das von den USA angestrebte Abkommen über ukrainische Rohstoffe "jederzeit und in jedem geeigneten Format zu unterzeichnen". Man betrachte das Abkommen "als einen Schritt in Richtung größerer Sicherheit und solider Sicherheitsgarantien". Er hoffe wirklich, dass es funktionieren werde, so Selenskyj.
Man wisse wirklich zu schätzen, wie viel Amerika getan habe, um der Ukraine zu helfen, ihre Souveränität und Unabhängigkeit zu bewahren. "Und wir erinnern uns an den Moment, als sich die Dinge änderten, als Präsident Trump der Ukraine Javelins lieferte. Dafür sind wir dankbar."
Am vergangenen Freitag war Selenskyj im Weißen Haus von Trump und dessen Vize J.D. Vance vor den Augen der Weltöffentlichkeit scharf angegangen worden, weil er sich ihrer Ansicht nach nicht ausreichend für die Unterstützung der USA bedankt und sich respektlos verhalten habe. Diese Woche setzten die USA nun auch noch die Militärhilfen für die Ukraine in der vergangenen Nacht vorerst aus. Der polnische Präsident Donald Tusk sagte in Warschau, der Stopp der US-Hilfslieferungen sei an der Grenze bereits spürbar. Es gebe daher keinen Grund zu der Annahme, die Ankündigungen Washingtons seien "nur leere Worte".
Quelle: ntv.de, jpe/AP