Machtblöcke testen ihr Militär Nato übt am Polarkreis, Russland im Ural
26.05.2015, 07:56 Uhr
Ein Airbus 310 ARTT der Bundesluftwaffe beim Start in Bodø.
(Foto: picture alliance / dpa)
Immer wieder nähern sich russische Bomber den Grenzen nordeuropäischer Staaten. Zudem wächst die Rivalität um Bodenschätze im Polargebiet. Vor diesem Hintergrund startet die Nato ein Großmanöver im Norden Europas. Und Russland eines im Ural.
Bei einer großen nicht angekündigten Übung prüft die russische Luftwaffe ihre Gefechtsbereitschaft. Parallel dazu nehmen sechs Nato-Staaten sowie Finnland, Schweden und die Schweiz an einem großen Luftmanöver im Norden Europas teil. Zehntausende Soldaten beider Seiten trainieren dabei die Planung und Durchführung komplexer Lufteinsätze. Die Großmanöver finden vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit Russland in der Ukraine-Krise und der Rivalität um die Bodenschätze im Polargebiet statt.

Diese britischen Eurofighter Typhoon nehmen ebenfalls in der Übung im norwegischen Bodø teil.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der russische Oberbefehlshaber und Präsident Wladimir Putin habe das viertägige Manöver am Montag angeordnet, teilte Verteidigungsminister Sergej Schoigu mit. Bis Donnerstag sollen rund 12.000 russische Soldaten und 250 Kampfflugzeuge im Uralgebiet und in Sibirien die Verteidigung gegen feindliche Luftangriffe üben. Langstreckenbomber sollen zudem Raketenbeschuss von Zielen am Boden trainieren.
Auf der Seite der Nato nehmen mehr als 100 Flugzeuge und rund 4000 Soldaten bis zum 4. Juni an der "Arctic Challenge Exercise 2015" genannten Großübung teil. Das fiktive Szenario sei die Durchsetzung einer Flugverbotszone, wie sie in etwa nach einem UN-Mandat 2011 in Libyen eingerichtet worden sei, sagte der stellvertretende Manöverleiter Carl-Johan Edström einem Bericht des schwedischen Rundfunks zufolge. Von der Nato sind neben Norwegen auch Deutschland, Großbritannien, Frankreich, die Niederlande sowie die USA beteiligt. Genutzt werden die Luftwaffenstützpunkte Bodø in Norwegen, Kallax in Schweden und Rovaniemi in Finnland.
Russland hatte in den vergangenen Monaten verstärkt die Gefechtsbereitschaft der Streitkräfte geprüft. Zudem hatten sich in den vergangenen Monaten wiederholt russische Bomber den Grenzen der nordeuropäischen Staaten genähert. Die Nato sieht darin eine Provokation angesichts der Spannungen zwischen Russland und dem Westen wegen der Ukraine-Krise.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa