Politik

Putin-Gegner zeigt sich mutig Nawalny pfeift auf seinen Hausarrest

Lässt sich den Mund nicht verbieten: Alexej Nawalny.

Lässt sich den Mund nicht verbieten: Alexej Nawalny.

(Foto: dpa)

Kreml-Kritiker Alexej Nawalny nimmt seinen gerichtlich angeordneten Hausarrest nicht allzu ernst. Erst geht er zu einer Demonstration mit anschließender Festnahme und leistet sich daraufhin demonstrativ noch einen Affront gegen die russische Justiz.

Der russische Regierungskritiker Alexej Nawalny will sich nicht länger an den gegen ihn verhängten Hausarrest halten. Nawalny, der an der Spitze von Massenprotesten gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin stand, kündigte an, die Auflagen nicht länger zu beachten.

  So habe er eine elektronische Fessel entfernt, mit der sein Hausarrest überwacht wurde, schrieb Nawalny in einem Blog und fügte ein Bild der zerschnittenen Fessel hinzu, das er zudem auf Twitter postete.

Der Oppositionelle war Ende Dezember wegen Diebstahls und Veruntreuung von umgerechnet rund 400.000 Euro zu dreieinhalb Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Sein Bruder Oleg muss eine gleichlange Strafe ohne Bewährung in einem Straflager absitzen.

Schon nach dem Urteil hatte Nawalny den gegen ihn verhängten Hausarrest ignoriert und war zu einer Protestkundgebung erschienen. Polizisten nahmen ihn daraufhin fest und brachten ihn in seine Wohnung zurück. Kurze Zeit später schrieb der Kreml-Kritiker auf Twitter: "Sie haben mich inhaftiert, aber sie können nicht alle festnehmen."

Nawalny hatte 2011 die Massenproteste in Moskau und St. Petersburg gegen Putin mit angeführt. Die Demonstrationen richteten sich gegen Korruption in der Regierung. Im vergangenen Jahr war er zudem als Bürgermeisterkandidat in Moskau angetreten und hatte als Zweiter mit 27 Prozent der Stimmen überraschend gut abgeschnitten.

Quelle: ntv.de, lsc/rts

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