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Israel wartet auf Geiselübergabe Netanjahu warnt: Der Kampf ist noch nicht vorbei

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Israels Regierungschef spricht vom Beginn eines neuen Weges.

Israels Regierungschef spricht vom Beginn eines neuen Weges.

(Foto: dpa)

Die Hamas will Geiseln bis Montagmorgen an das Rote Kreuz übergeben. Im Gegenzug lässt Israel palästinensische Gefangene frei. Regierungschef Netanjahu spricht von einem "historischen Ereignis", warnt aber vor weiteren Sicherheitsrisiken.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat vor der erwarteten Übergabe der Geiseln aus dem Gazastreifen von einem "historischen Ereignis" gesprochen. "Morgen ist der Beginn eines neuen Weges. Ein Weg des Aufbaus, ein Weg der Heilung", sagte Netanjahu in einer Videoansprache.

Der Tag werde neben der Freude über die Rückkehr der entführten Geiseln aber auch von Trauer über "die Freilassung der Mörder" geprägt sein, fügte er in offensichtlicher Anspielung auf die palästinensischen Gefangenen hinzu, die Israel im Gegenzug für die Geiseln freilassen will. Israel habe mit vereinten Kräften enorme Siege errungen, betonte Netanjahu. Doch der Kampf sei noch nicht vorbei. "Es liegen noch große Sicherheitsherausforderungen vor uns." Einige Feinde versuchten, sich zu erholen, um erneut anzugreifen, so der Regierungschef.

Präsident Izchak Herzog hatte kurz zuvor auf dem sogenannten Geiselplatz in Tel Aviv gesagt, viele der Feinde und Kritiker Israels neigten dazu, dem Land zu unterstellen, den konstanten Kampf gegen die Gegner zu suchen. Das sei nicht wahr. "Sobald die Geiseln zurück sind, wird Israel keinen Krieg führen. Israel ist verpflichtet, dieses Abkommen einzuhalten, und will nach Frieden mit seinen Nachbarn streben und endlich eine Wende in der Zukunft der Region herbeiführen", sagte er. Es ist geplant, dass die Hamas die Geiseln unter Ausschluss der Öffentlichkeit ans Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergibt.

Aus Kreisen der Terrororganisation hieß es, alle lebenden und möglichst auch die toten Geiseln würden bis Montagmorgen um 5.00 Uhr (MESZ) übergeben. Nach Treffen mit Angehörigen und einer ersten ärztlichen Untersuchung im Militärlager Reim am Rande des Gazastreifens werden die Freigelassenen dann voraussichtlich in Krankenhäuser geflogen. Im Gazastreifen befinden sich noch 48 der am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln. 20 von ihnen sollen nach israelischen Informationen noch am Leben sein.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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