Kipping bei der WohlfahrtEx-Linken-Chefin fängt neuen Job an

Katja Kipping war lange Linken-Parteivorsitzende und auch Berliner Sozialsenatorin. Nun wartet eine neue Tätigkeit beim Paritätischen Wohlfahrtsverband auf sie. Dabei bleibt Kipping nicht nur bei ihren alten Themen, sondern auch in der Rolle der Chefin.
Die ehemalige Parteichefin der Linken, Katja Kipping, wird Geschäftsführerin des Paritätischen Gesamtverbandes. Die 46-Jährige bestätigte auf der Plattform X, dass sie zum 1. September in die Geschäftsführung des Wohlfahrtsverbandes eintritt und die Leitung der Abteilung für Sozialpolitik und Europa übernimmt. "Nach einem Vierteljahrhundert in der Berufspolitik wird in Zukunft für mich vieles anders, aber eins bleibt gleich: der unbedingte Einsatz für soziale Gerechtigkeit", schrieb Kipping.
Im Juni hatte bereits das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über Kippings Wechselabsicht berichtet. "Mit der Unterschrift unter dem Arbeitsvertrag ist es nun offiziell", schrieb sie nun auf X.
Kipping hatte lange Top-Positionen bei der Linken inne. Von 2012 bis 2021 stand sie zusammen mit Bernd Riexinger an der Spitze der Partei. Von 2005 bis 2022 war sie Bundestagsabgeordnete. In Berlin war die gebürtige Dresdnerin von 2021 bis 2023 Sozialsenatorin im Senat von Franziska Giffey, sie schied nach der vorgezogenen Neuwahl in der Hauptstadt und dem Regierungswechsel dort dann aus dem Amt.
100 Jahre Wohlfahrtsverband
Gesicht des Dachverbandes von über 10.000 gemeinnützigen Organisationen ist bislang Ulrich Schneider. Der 65-Jährige scheidet nach 25 Jahren als Hauptgeschäftsführer am 31. Juli aus dem Amt, weil er in den Ruhestand geht. Nachfolger wird Joachim Rock, wie der Verband bereits Ende April mitgeteilt hatte. Rock ist bislang noch Abteilungsleiter für Sozialpolitik und Europa. Der Verband begeht in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen.
Schneider hatte von 2016 bis 2022 ebenfalls der Linken angehört, war wegen Russland-naher Äußerungen der einstigen Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht aber aus der Partei ausgetreten. Zwischen Kipping und Wagenknecht hatte es zuvor jahrelange Auseinandersetzungen gegeben.