In Würzburg geboren NATO bekommt neuen US-General als Militärchef
05.05.2022, 11:30 Uhr (aktualisiert)
Cavoli trat 1987 in die US-Armee ein.
(Foto: imago images/Scanpix)
Er ist in Würzburg geboren und spricht Russisch: Der US-General Christopher Cavoli wird der nächste Militärchef der NATO. In seiner neuen Funktion ist der Sohn eines Offiziers auch für die Überwachung der Waffenlieferungen an die Ukraine zuständig.
Der US-General Christopher Cavoli wird neuer Oberbefehlshaber der NATO-Truppen in Europa. Der Nordatlantikrat stimmte seiner Nominierung in Brüssel zu, wie eine Sprecherin der Militärallianz auf Twitter mitteilte. Cavoli übernimmt die Militärführung der NATO inmitten des Ukraine-Kriegs und der größten Spannungen mit Russland seit dem Kalten Krieg.
Im Sommer soll Cavoli dem bisherigen Militärchef Tod Wolters nachfolgen, wie die NATO weiter mitteilte. Der 61 Jahre alte Wolters geht US-Medien zufolge in den Ruhestand. Cavoli führt in seiner neuen Funktion unter anderem die derzeit rund 100.000 US-Soldaten in Europa und überwacht die Waffenlieferungen an die Ukraine.
Der Vier-Sterne-General wurde während des Kalten Krieges in Würzburg geboren. Das genaue Geburtsdatum ist unbekannt. Cavoli spricht neben Russisch auch Italienisch und Französisch. Er ist Sohn eines US-italienischen Offiziers und wuchs auf Militärbasen auf. 1987 trat er selbst in die US-Armee ein und diente unter anderem in Afghanistan. Seit Oktober 2020 befehligt er die US-Truppen für Europa und Afrika im Hauptquartier in Wiesbaden.
Der Oberbefehlshaber (Supreme Allied Commander Europe, abgekürzt Saceur) ist in der NATO traditionell ein US-General, während die Europäer mit dem Norweger Jens Stoltenberg den Generalsekretär stellen. Stoltenbergs Amtszeit wäre eigentlich am 30. September ausgelaufen. Danach wollte er zurück in seine Heimat gehen und Chef der norwegischen Zentralbank werden. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verlängerte Stoltenberg seinen Vertrag vor einigen Tagen um ein weiteres Jahr.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 03. Mai 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, jpe/AFP