Politik

Obama-Regierung kopiert? Neuer Plagiatsvorwurf gegen Melania Trump

Küsschen im Rosengarten: Präsident Donald Trump und seine Frau Melania.

Küsschen im Rosengarten: Präsident Donald Trump und seine Frau Melania.

(Foto: AP)

Sie äußert sich selten öffentlich und wahrscheinlich werden ihre Worte deswegen besonders auf die Waagschale gelegt. Jetzt hat First Lady Melania Trump ein Herzensvorhaben präsentiert. Doch ihre Kindeswohl-Kampagne wird von Plagiatsvorwürfen überschattet.

US-First Lady Melania Trump will mit einer neuen Initiative das Wohl von Kindern ins Zentrum ihres Engagements rücken. In der heutigen "schnelllebigen und immer verbundenen Welt" falle es Kindern schwerer, ihre Gefühle zu kontrollieren, weshalb sie sich oft schädlichen Verhaltensweisen wie "Mobbing, Drogensucht oder sogar Selbstmord zuwenden", sagte die 48-Jährige. "Es liegt in unserer Verantwortung als Erwachsene, den Kindern beizubringen, dass wenn sie sich äußern - ob verbal oder online - sie ihre Worte überlegt wählen und mit Respekt und Mitgefühl sprechen müssen." Die Ankündigung der Initiative "Be Best" (etwa: "Gib Dein Bestes") im Rosengarten des Weißen Hauses im Beisein ihres Mannes Donald Trump war einer der seltenen öffentlichen Auftritte der First Lady.

Die Initiative stützt sich auf drei Säulen: Kinder sollen intensiver in der Nutzung sozialer Medien geschult werden, gesünder und emotional ausgewogener leben und über Drogenmissbrauch aufgeklärt werden. Familien und Kinder, die von Drogenproblemen betroffen seien, sollen besonders unterstützt werden. Konkrete Maßnahmen wurden allerdings zunächst nicht angekündigt. Präsident Trump saß bei der Präsentation seiner Frau in der ersten Reihe. Er lobte anschließend die "wahrhaftig schöne und von Herzen kommende Rede" seiner Frau. Er küsste sie mehrmals auf die Wangen. Es sei ein Segen für Amerika, so eine engagierte First Lady zu haben, sagte er.

Melania Trump hatte sich bislang vor allem den Kampf gegen Cyber-Mobbing auf die Fahne geschrieben. Soziale Netzwerke könnten für Kinder positiv und negativ sein, erklärte sie dazu. Es sei daher wichtig, Kinder bei der Nutzung anzuleiten. "Soziale Medien können auf förderliche Weise genutzt werden", sagte sie. Dafür müsse Kindern auch beigebracht werden, ihre Worte sorgfältig zu wählen, sie müssten von "Respekt und Mitgefühl" geprägt sein. Melania Trumps Kampf gegen Cyber-Mobbing hatte manche Beobachter erstaunt, da Präsident Trump auf Twitter immer wieder durch persönliche Beschimpfungen und wüste Tiraden auffällt.

Broschüre mit Parallelen zu den Obamas

Andere erstaunte nach der Vorstellung der Kampagne, dass sie offensichtlich Parallelen zu einer früheren Initiative der Administration von Barack Obama aufwies. Auf Twitter verbreiteten sich zwei Dokumente: Eine Broschüre aus dem Jahr 2014, die Kindern den richtigen Umgang mit dem Internet beibringen soll, und eine fast identische, die jetzt im Zuge der Präsentation von Melania Trump veröffentlicht wurde. Vor zwei Jahren war die First Lady bereits mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert worden, als sie bei dem Parteitag der Republikaner eine Rede hielt, die einige Sätze ihrer Vorgängerin Michelle Obama enthielten.

Nun scheint ihr dasselbe erneut widerfahren zu sein. Inwiefern Melania Trump von den Parallelen wusste, ist nicht bekannt. Das Weiße Haus reagierte auf die Kritik umgehend und änderte einem Bericht des "Guardian" zufolge den Hinweis zu dem Dokument. Statt "Broschüre von First Lady Melania Trump und der Federal Trade Commission" steht nun auf der Website: "Broschüre der Federal Trade Commission, gefördert von First Lady Melania Trump".

Die First Lady äußert sich selten öffentlich. Doch die Zurückhaltung scheint ihren Beliebtheitswerten nicht zu schaden - im Gegenteil. Einer am Montag vom Nachrichtensender CNN veröffentlichten Umfrage zufolge bewerten 57 Prozent der Befragten ihre Person positiv, ihr bislang höchster Wert. Im Januar hatte sie 47 Prozent Zustimmung bekommen. Für die Umfrage wurden 1015 Menschen telefonisch befragt.

Die "Washington Post" hatte am Montag über ein Gerücht berichtet, wonach die First Lady nicht hauptsächlich mit ihrem Mann im Weißen Haus lebe, sondern zusammen mit ihren Eltern in einem Vorort von Washington in der Nähe der Schule ihres Sohnes Barron. Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders wies den Bericht indes als "abscheuliche Behauptung" zurück.

In US-Medien hatte es zuletzt vermehrt Spekulationen über den Zustand der Trump-Ehe gegeben, auch wegen der bekanntgewordenen Zahlung von Trumps Anwalt an den früheren Pornostar Stormy Daniels. Sie hatte 2006 nach eigener Aussage Sex mit Donald Trump - kurz nachdem dessen Frau Melania den gemeinsamen Sohn Barron zur Welt gebracht hatte. Trump bestreitet das.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP

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