Aufnahme aus Flugzeugcockpit Neues Foto zeigt chinesischen Ballon vor Abschuss
23.02.2023, 00:52 Uhr
Die USA werfen China vor, es habe mit dem Ballon Militäreinrichtungen ausspionieren wollen.
(Foto: dpa)
Anfang Februar holt ein US-Kampfflugzeug einen chinesischen Ballon vom Himmel. Momentan werden die Trümmer vom FBI untersucht. Das Pentagon veröffentlicht nun eine Nahaufnahme des Ballons kurz vor dem Abschuss.
Das Pentagon hat ein Foto des mutmaßlichen chinesischen Spionageballons veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie der Ballon am 3. Februar über dem Festland der USA schwebt, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte. Das Foto ist aus dem Cockpit eines Aufklärungsflugzeugs des US-Militärs aufgenommen worden. Nur einen Tag später schoss das US-Militär den chinesischen Ballon vor der Küste des Bundesstaats South Carolina über dem Atlantik ab.
Die Bergung des Ballons war bereits Ende vergangener Woche abgeschlossen worden. Die Trümmerteile werden nun vom Spionageabwehrbüro der Bundespolizei FBI ausgewertet. "Der größte Teil des Ballons, einschließlich der Ladung, wurde geborgen", sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Weitere Einzelheiten zur Auswertung der Trümmer wollte sie nicht nennen und verwies an das FBI.
Die USA werfen China vor, es habe mit dem Ballon Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking spricht dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der durch "höhere Gewalt" vom Kurs abgekommen sei. Der Vorfall sorgte für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis. US-Außenminister Antony Blinken und Chinas oberster Außenpolitiker Wang Yi kamen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz vergangenes Wochenende zusammen. Zunächst gab es jedoch danach keine Anzeichen für eine Entspannung.
Das US-Militär hatte die Route des Ballons einem Bericht der "Washington Post" zufolge bereits seit seinem Start verfolgt. Der Ballon startete demnach von seinem Heimatstützpunkt auf der südchinesischen Insel Hainan und schlug zunächst eine Flugbahn ein, die ihn über das US-Außengebiet Guam führte, wo sich mehrere US-Militärstützpunkte befinden.
Doch dann habe er unerwartet einen nördlichen Kurs eingeschlagen. Der Ballon habe später über Alaskas Aleuten-Inseln geschwebt und sei dann über Kanada gedriftet, von wo er anscheinend durch starke Winde auf das Festland der Vereinigten Staaten getrieben sei.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa