Land will Emissionen senken Niederländische Bauern protestieren gegen Umweltauflage
11.03.2023, 22:17 Uhr
Mit Spruchbändern, Flaggen und Ballons gehen Bauern in den Niederlanden auf die Straße. Auch Populisten sind darunter.
(Foto: AP)
Die niederländische Regierung will die Stickstoffemissionen reduzieren, denn schon seit vielen Jahren verletzt der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt EU-Grenzwerte. Landwirte sehen ihre Existenz bedroht und ziehen auf die Straße, doch auch Rechtsextreme nutzen den Aufruhr.
Wenige Tage vor den Provinzwahlen in den Niederlanden haben Tausende Menschen gegen die Pläne der Regierung zur Reduzierung von Stickstoffemissionen protestiert, die insbesondere in der Landwirtschaft entstehen. An der Demonstration in Den Haag nahmen rund 25.000 Menschen teil, wie niederländische Medien berichteten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele Landwirtinnen und Landwirte, schwenkten umgedrehte niederländische Flaggen, die zu einem Symbol der Opposition gegen die Regierung geworden sind. Die Protestaktion organisiert hatte eine Interessenvertretung von Landwirten. Aber auch rechtspopulistische Parteien riefen zum Protest auf. Der rechtsextreme Abgeordnete Geert Wilders forderte die Regierung zum Rücktritt auf und warf ihr vor, "unsere Bauern zu töten".
Die Regierung in Den Haag will die Stickstoffemissionen, die unter anderem durch Düngemittel freigesetzt werden, bis 2030 um 50 Prozent reduzieren. Auch die Viehbestände sollen verringert werden. Wegen der Pläne protestierten im vergangenen Jahr Tausende Landwirtinnen und Landwirte, die Branche fürchtet Enteignungen.
Die endgültigen Maßnahmen der Regierung wurden noch nicht vorgestellt. Die Niederlande mit ihren 17,5 Millionen Einwohnern und einer Größe von Niedersachsen sind nach den USA der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt. Zugleich zählt das Land zu den größten Treibhausgasemittenten in Europa. Schon seit vielen Jahren verletzen die Niederlande EU-Grenzwerte. Die Landwirte zweifeln die Notwendigkeit der Maßnahmen dagegen an.
Quelle: ntv.de, ysc/AFP