Politik

Folgen ungewiss Niger beendet Militärzusammenarbeit mit Frankreich

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Der neue Machthaber Nigers, Abdourahamane Tchiani, spricht zwei Tage nach dem Putsch am 28. Juli im nigrischen Staatsfernsehen.

Der neue Machthaber Nigers, Abdourahamane Tchiani, spricht zwei Tage nach dem Putsch am 28. Juli im nigrischen Staatsfernsehen.

(Foto: picture alliance/dpa/ORTN/AP)

Auch nach dem Putsch in Niger stationiert Frankreich dort Soldaten. Nun beenden die neuen Machthaber aber die militärische Zusammenarbeit mit der einstigen Kolonialmacht. Was dies für die französische Präsenz in dem Land bedeutet, ist unklar.

Die neue Junta im westafrikanischen Niger hat die militärische Zusammenarbeit mit der einstigen Kolonialmacht Frankreich aufgekündigt. Das erklärte ein Sprecher der Militärregierung am Donnerstagabend im staatlichen Fernsehen. Frankreich hat dort noch immer mehr als 1000 Soldaten stationiert, unter anderem zur Bekämpfung islamistischer Terrormilizen in der Sahelzone. Unklar blieb zunächst, was die Ankündigung für die französische Präsenz bedeuten würde.

Zuvor hatte Frankreichs Außenministerium bereits bekannt gegeben, dass die französischen Sender France 24 und RFI im Niger nicht mehr zu empfangen seien. In einer weiteren Mitteilung der nigrischen Militärregierung hieß es zudem, dass die neuen Machthaber die Botschafter in Frankreich, den USA, in Togo und in Nigeria abgezogen hätten. In dem westafrikanischen Land hatten Offiziere der Präsidialgarde in der vergangenen Woche den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt.

Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tchiani, ernannte sich im Anschluss zum neuen Machthaber. Kurz nach Tchianis Machtübernahme setzten die Putschisten die Verfassung außer Kraft und lösten alle verfassungsmäßigen Institutionen auf. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich musste ihre Truppen bereits nach den Militärputschen in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso abziehen.

Der Niger galt als letzter Verbündeter des Westens in der Region. Frankreich engagiert sich seit Jahren mit Militärmissionen im Kampf gegen islamistische Terrormilizen in der Region.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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