Vor geplantem Gipfel in Singapur Nord- und Südkorea planen Friedensprojekte
01.06.2018, 10:53 Uhr
Südkoreas Vereinigungsminister Cho Myoung Gyon (r.) und Ri Son Gwon vom Nordkoreanischen Wiedervereinigungskomitee treffen sich im Grenzort Panmunjom.
(Foto: imago/Kyodo News)
Inmitten der Vorbereitungen zum möglichen Nordkorea-Gipfel nehmen hohe Vertreter beider koreanischer Staaten neue Versöhnungsgespräche auf. Seit Jahrzehnten getrennte Familien auf beiden Seiten der Grenze dürfen auf ein Wiedersehen hoffen.
Ranghohe Vertreter Nord- und Südkoreas haben ihre diplomatischen Gespräche über eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen wieder aufgenommen. Dabei gehe es um die rasche Umsetzung jener Vereinbarungen, die die politischen Führer der Nachbarländer bei ihren Gipfeln im April und Mai getroffen hätten, sagte der südkoreanische Vereinigungsminister und Delegationsleiter Cho Myoung Gyon vor Beginn der Gespräche im Grenzort Panmunjom. Auch wolle Südkorea versuchen, durch die Gespräche "eine günstige Atmosphäre für den Gipfel zwischen Nordkorea und den USA" zu schaffen.
Das innerkoreanische Treffen war schon früher geplant, Mitte Mai aber kurzfristig von Nordkorea abgesagt worden. Pjöngjang protestierte damit gegen das Militärmanöver "Max Thunder" der USA und Südkoreas. Einen Tag nach dem Ende des Manövers am 25. Mai trafen sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Südkoreas Präsident Moon Jae In jedoch unerwartet zu einem zweiten Gipfel binnen weniger Wochen in Panmunjom.
Südkorea will unter anderem über grenzüberschreitende Eisenbahnverbindungen und neue Begegnungen zwischen getrennten Familien reden. Erwartet wird, dass beide Seiten auch die Termine für geplante Militärgespräche und ein Treffen der Rot-Kreuz-Verbände beider Länder besprechen sowie die Einrichtung eines Verbindungsbüros in der nordkoreanischen Stadt Kaesong.
Auf diese und andere Vorhaben hatten sich Südkoreas Präsident Moon Jae In und der nordkoreanische Machthaber Kim bei ihrem Gipfel am 27. April in Panmunjom geeinigt. Der Korea-Gipfel im April endete mit einer Erklärung über Frieden und Aussöhnung, die auch die Förderung der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen vorsieht. Kim erklärte sich zudem zum Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms bereit. Wie und bis wann die "komplette Denuklearisierung" erreicht werden soll, blieb unklar. Derzeit verhandeln Nordkorea und die USA über ein Gipfeltreffen im Juni, bei dem eine Lösung des Atomstreits im Mittelpunkt stehen soll.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa/AFP