Politik

Heimflug mit Minister Pompeo Nordkorea lässt drei US-Gefangene frei

Mike Pompeo (links) reiste bereits in seiner Funktion als CIA-Chef nach Nordkorea und traf dort Kim Jong Un.

Mike Pompeo (links) reiste bereits in seiner Funktion als CIA-Chef nach Nordkorea und traf dort Kim Jong Un.

(Foto: picture alliance / Uncredited/Th)

Ihr Schicksal ist eng mit den Bemühungen um eine Entspannung im Verhältnis zwischen Nordkorea und den USA verknüpft. Nun kann US-Präsident Trump einen Erfolg verbuchen: Die drei US-Bürger sind aus nordkoreanischer Gefangenschaft entlassen worden.

Kurz vor dem geplanten Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un hat Nordkorea drei US-Bürger nach mehrjähriger Gefangenschaft freigelassen. Trump twitterte, Außenminister Mike Pompeo sei auf dem Rückflug von seinen Gesprächen in Nordkorea und habe die drei Landsmänner mit an Bord. Sie schienen bei guter Gesundheit zu sein. Er werde den Minister und die drei Freigelassenen persönlich in der Nacht auf der Luftwaffenbasis Andrews begrüßen.

Der Schritt gilt als Geste des guten Willens aus Pjöngjang vor dem geplanten Treffen zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und dem US-Präsidenten. Sie wollen Ende Mai oder Anfang Juni zusammenkommen. Trump schrieb, Ort und Zeit für dieses Treffen stünden fest.

Bei den Freigelassenen handelt es sich um Kim Dong Chul, Tony Kim und Kim Hak Song. Ihre Festnahmen hatten für neue Probleme in den ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern gesorgt. Die nordkoreanischen Behörden hatten in den vergangenen Jahren neben einzelnen US-Bürgern auch immer wieder Südkoreaner und andere Ausländer festgenommen, in der Regel wegen des Vorwurfs "feindseliger Handlungen".

Nach Meinung von Beobachtern spielten die betroffenen Amerikaner auch als potenzielle Verhandlungskarte eine Rolle. Der in Südkorea geborene Amerikaner Kim Dong Chul wurde in Nordkorea vor zwei Jahren wegen angeblicher Umsturzversuche zu zehn Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt. Der 64-Jährige war zuvor ausländischen Medienvertretern in Pjöngjang vorgeführt worden. Dabei hatte er sich selber der Spionage für den südkoreanischen Geheimdienst bezichtigt. Dem US-Sender CNN hatte Kim Anfang 2016 gesagt, er sei als Chef eines Handelsunternehmens zwischen China und Nordkorea gependelt.

Familie Warmbier reicht Klage ein

Kim Hak Song wurde in Nordkorea vor einem Jahr wegen des Vorwurfs feindseliger Handlungen festgenommen. Nach Berichten amerikanischer Medien arbeitete er auf einem landwirtschaftlichen Forschungsbetrieb der Pjöngjanger Universität für Wissenschaft und Technologie. Kim ist demnach ebenfalls koreanischer Abstammung und wurde in China geboren. Er soll in Kalifornien studiert und in den 2000er Jahren die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen haben.

Tony Kim wurde ebenfalls vor gut einem Jahr in Nordkorea festgenommen. Auch ihm wurde feindseliges Verhalten vorgeworfen. Kim arbeitete ebenfalls für die Pjöngjanger Universität für Wissenschaft und Technologie und lehrte dort als Dozent für Rechnungswesen. Zuletzt hatte die Familie des gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier die Regierung Nordkoreas wegen "brutaler Folter und Mordes" verklagt.

Ende 2015 war der damals 21-jährige Warmbier nach einer Gruppenreise in dem Land bei der Ausreise festgenommen und wegen "feindlicher Handlungen gegen den Staat" zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Wenige Tage nach seiner Rückkehr in die USA im Juni 2016 starb er - er hatte damals bereits 15 Monate lang im Koma gelegen. Die Einreichung der Klage beim Bundesgericht in der Hauptstadt Washington erfolgte nur einen Tag vor dem historischen Gipfeltreffen von Nord- und Südkorea im Grenzort Panmunjom.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/rts

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