Politik

Reichweite von 500 Kilometern Nordkorea testet erneut Mittelstreckenrakete

Vor wenigen Tagen gab Nordkorea an, eine Hwasong-12 getestet zu haben. Sie kann potenziell Atomsprengköpfe tragen und eine weitere Strecke zurücklegen.

Vor wenigen Tagen gab Nordkorea an, eine Hwasong-12 getestet zu haben. Sie kann potenziell Atomsprengköpfe tragen und eine weitere Strecke zurücklegen.

(Foto: KCNA via KNS/AP/dpa)

Der letzte Raketentest ist erst eine Woche her, da zündet Pjöngjang erneut eine Mittelstreckenrakete - aller Verbote und Sanktionen zum Trotz. Um welchen Typ es sich handelt, ist noch unklar. So weit wie die vorigen kam diese Rakete aber nicht.

Nordkorea hat nach US-Angaben erneut eine Mittelstreckenrakete abgefeuert. Dies teilte ein US-Regierungsvertreter am Rande des Besuchs von US-Präsident Donald Trump im saudi-arabischen Riad mit. Die Rakete sei rund 500 Kilometer weit geflogen, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Pjöngjang hatte erst vor einer Woche trotz eines UN-Verbots erneut eine Mittelstreckenrakete gezündet. Nach Angaben der japanischen Regierung stürzte die Rakete außerhalb der Hoheitsgewässer des Landes ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer).  Tokio protestierte gegen den Raketenstart.

Der genaue Typ der an diesem Sonntag abgefeuerten Rakete sei noch unklar, erklärte der südkoreanische Generalstab. Dem US-Vertreter zufolge war die Reichweite geringer als bei den drei vorangegangenen Tests. Ein vergleichbares System sei letztmals im Februar getestet worden.

Vor wenigen Tagen hatte sich Nordkorea gebrüstet, vor einer Woche eine "neu entwickelte ballistische Mittel-/Langstrecken-Rakete" vom Typ Hwasong-12 getestet zu haben. Ausländischen Experten zufolge war es die Rakete mit der längsten Reichweite, die das abgeschottete Land jemals getestet hat.

Der südkoreanische Staatschef Moon Jae In berief nun laut Yonhap eine Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein. Der erst kürzlich angetretene Präsident setzt auf eine diplomatische Lösung des Konflikts mit dem Nachbarn im Norden.

Seit 2006 hat Nordkorea nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. Mit seinen Tests verstößt Nordkorea gegen Sanktionen des UN-Sicherheitsrats.

Berlin verurteilt Raketentest

Die Bundesregierung hat den neuerlichen nordkoreanischen Raketentest auf das Schärfste verurteilt. Pjöngjang habe sich mit dem Test einer Mittelstreckenrakete "erneut über geltende Beschlüsse des Sicherheitsrats hinweggesetzt", erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. Nordkorea müsse "aufhören, die internationale Ordnung durch sein verantwortungsloses Verhalten herauszufordern".

Zugleich erklärte das Auswärtige Amt, die internationale Gemeinschaft könne und dürfe sich nicht an die nordkoreanischen Tests "gewöhnen". Daher werde sie auch "nicht darin nachlassen, Pjöngjang zur Einhaltung seiner Verpflichtungen aus den Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und dem Nichtverbreitungsvertrag aufzufordern". Gleichzeitig sei die Bereitschaft für einen ernsthaften Dialog mit Pjöngjang vorhanden.

Quelle: ntv.de, asc/AFP

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