Politik

Südkorea: "Wahrscheinlich neuer Test" Nordkorea zündet erneut Atombombe

Das nordkoreanische Atomwaffenprogramm weckt international Besorgnis.

Das nordkoreanische Atomwaffenprogramm weckt international Besorgnis.

(Foto: REUTERS)

Trotz Sanktionen und Verwarnungen setzt Nordkorea die Entwickelung seines Atomwaffen- und Raketenprogramms fort. Offenbar hat der isolierte stalinistische Staat erneut eine Atombombe gezündet - ein Erdbeben deutet darauf hin.

Nordkorea hat möglicherweise wieder einen Atomversuch unternommen. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Hinweis auf eine Regierungsquelle in Seoul. Zuvor hatten Seismologen ein Erdbeben der Stärke 5,0 in Nordkorea festgestellt. So wurde vermutet, dass es sich um eine künstliche Explosion durch einen neuen Nukleartest handeln könnte.

Die Erdstöße wurde bei dem Testgelände Punggye-ri festgestellt, wo Nordkorea im Januar seinen vierten Atomtest vorgenommen hatte, wie der südkoreanische Generalstab berichtete. Das Militär analysiere die Informationen. Alle unterirdischen Atomversuche Nordkoreas seit 2006 sind bisher auf dem Versuchsgelände Punggye-ri vorgenommen worden. Zuvor hatten Satellitenaufnahmen dort schon Aktivitäten entdeckt, die auf Vorbereitungen auf einen fünften Atomversuch hindeuten könnten.

Nach dem Atomtest im Januar und dem umstrittenen Start einer Weltraumrakete im Februar ist die Lage in der Region sehr gespannt. Der UN-Sicherheitsrat hatte die Sanktionen gegen Pjöngjang verschärft. Ungeachtet der Verwarnungen und Strafmaßnahmen durch die Vereinten Nationen hatte der isolierte stalinistische Staat mit Machthaber Kim Jong Un an der Spitze seine Raketentests fortgesetzt. Erst am Montag hatte Nordkorea erneut ballistische Raketen gestartet und damit den Gipfel der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) im ostchinesischen Hangzhou überschattet. Am Dienstag erst hatte der UN-Sicherheitsrat den jüngsten Raketentest Nordkoreas scharf verurteilt. Damit habe das Land gegen zahlreiche Resolutionen des Gremiums verstoßen, hieß es in einer Mitteilung des Rates.

Die US-Regierung beobachtet die Lage nun genau. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Ned Price, erklärte nach Angaben der "Washington Post": "Wir wissen von seismischen Aktivitäten auf der koreanischen Halbinsel in der Nähe eines bekannten nordkoreanischen Testgeländes. Wir verfolgen und beurteilen die Lage in enger Abstimmung mit unseren regionalen Partnern."

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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