RTL/ntv-Trendbarometer Nur Minderheit fürchtet Klima-Jobverluste
10.11.2021, 14:06 Uhr
Fast die Hälfte der Deutschen glaubt, es entstünden durch klimapolitische Maßnahmen in etwa so viele Jobs, wie verloren gehen.
(Foto: imago images/Future Image)
In einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv zeigt sich eine Mehrheit der Deutschen in Bezug auf die Klimapolitik skeptisch. Der größere Teil der Befragten traut der Politik keinen früheren Kohleausstieg zu. Fast schon überraschend gelassen ist man dagegen beim Arbeitsmarkt.
Sollte es zu einer Ampel-Koalition kommen, müssten SPD, FDP und wohl vor allem die Grünen noch Überzeugungsarbeit in Sachen Klimaziele leisten. Einer Forsa-Umfrage zufolge rechnet ein großer Teil der Befragten nicht mit einem Kohleausstieg schon 2030 statt acht Jahre später. Dafür scheint der Umbau der Wirtschaft die große Mehrheit nicht zu beunruhigen. Fast zwei Drittel der Befragten glauben nicht, dass unterm Strich Arbeitsplätze verloren gehen werden.
Von den vergangene Woche 1004 Befragten gehen nur 21 Prozent davon aus, dass der Kohleausstieg bis 2030 gelingen wird. Das haben sich die drei Parteien vorgenommen, weil vor allem die Grünen das bisherige Ausstiegsdatum 2038 für ungenügend halten. 74 Prozent meinen, es werde doch länger dauern. Im Osten ist die Skepsis (87 Prozent) dabei noch einmal höher als im Westen (72 Prozent). Der Glaube an das Erreichen des Ziels nimmt mit steigendem Alter ab. Unter den 14- bis 29-Jährigen sagen noch 36 Prozent, ab 2030 könne Deutschland ohne Kohle auskommen. Unter denen, die 60 und älter sind, können sich das nur 17 Prozent vorstellen.
Bei den Anhängern der verschiedenen Parteien ist der Optimismus unter Wählern der Grünen (39 Prozent), der Linken (36 Prozent) und der SPD (33 Prozent) am größten - eine Mehrheit findet sich aber in keiner Partei. Nur in der AfD-Wählerschaft (8 Prozent) glauben noch weniger an den vorgezogenen Kohleausstieg als die FDP-Anhänger (15 Prozent). In der Union sind es 24 Prozent.
Wenig Jobangst
Was den Arbeitsmarkt angeht, so gehen 61 Prozent der Befragten davon aus, dass es unterm Strich keine Verluste an Arbeitsplätzen (45 Prozent) geben wird. 16 Prozent glauben sogar, dass es am Ende mehr neue Jobs geben wird als alte verloren gehen. 35 Prozent erwarten dagegen, dass mehr Beschäftigung wegfällt als neue entsteht.
Dass durch Maßnahmen zum Klimaschutz mehr Arbeitsplätze verloren gehen als neue entstehen, glauben überdurchschnittlich häufig die Ostdeutschen (48 Prozent), die Arbeiter sowie fast alle Anhänger der AfD (87 Prozent). Dass mehr neue Arbeitsplätze entstehen als verloren gehen, meinen überdurchschnittlich häufig die unter 30-Jährigen, die Anhänger der Linkspartei und vor allem der Grünen (47 Prozent). Nur drei Prozent der Wähler der Grünen fürchten unterm Strich Arbeitsplatzverluste.
Quelle: ntv.de, vpe