"Türl mit Seitenteilen" statt Zaun Österreich will Grenze "technisch sichern"
28.10.2015, 15:47 Uhr
Im österreichisch-slowenischen Grenzort Spielfeld sind die Zustände chaotisch.
(Foto: REUTERS)
Österreich will in den kommenden Tagen Sperren an der Grenze zu Slowenien errichten. Das Land will so den unkontrollierten Zustrom von Flüchtlingen in den Griff kriegen. Von einem Zaun will in Wien aber kaum einer sprechen.
Österreich will seine Grenze zu Slowenien künftig besser sichern und die Zuwanderung von Flüchtlingen stärker kontrollieren. Man sei sich einig, dass "technische Sicherungen im Grenzbereich" nötig seien, sagten Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP). Die Republik wolle sich jedoch nicht abschotten.
"Es ist ein Unterschied, ob man eine Grenze baut oder ob man ein Türl baut mit Seitenteilen", sagte Faymann. Die Planungszeit soll laut Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) etwa zehn Tage betragen. Am Vortag hatte Mikl-Leitner bei einem Besuch im Grenzort Spielfeld ihre Pläne für "bauliche Maßnahmen" angekündigt.
Sperren neben Grenzübergang
Demnach gehe es um Sperren mehrere Kilometer links und rechts des Grenzübergangs, um einen kontrollierten Zutritt nach Österreich sicherzustellen. Den Begriff "Zaun" vermied die Regierungsspitze weitgehend.
In den vergangenen Tagen waren regelmäßig einige Tausend Menschen von Slowenien nach Österreich gekommen. In der Nacht auf Mittwoch überquerten etwa 1100 Flüchtlinge die Grenze. Die Aufnahme in der Sammelstelle Spielfeld sei reibungslos verlaufen, teilte die Polizei mit.
Bereits ab Mitternacht seien knapp 900 Menschen mit Bussen in Notquartiere in Graz und Klagenfurt gebracht worden, hieß es. Zwischenzeitlich hielten sich bis zu 4000 Flüchtlinge nahe dem Grenzort Spielfeld auf.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa