Ein Toter und mehrere Verletzte Palästinenser schießen bei Jerusalem auf Israelis
22.02.2024, 11:53 Uhr Artikel anhören
Israelische Sicherheitskräfte untersuchen den Schauplatz eines Schusswechsels in der Nähe der Siedlung Maale Adumim im Westjordanland.
(Foto: AP)
Im Zuge des Krieges im Gazastreifen nimmt auch die Gewalt im Westjordanland zu. In der Nähe von Jerusalem schießen drei Palästinenser wahllos auf Autofahrer in einem Stau. Sie töten einen Israeli und verletzten acht weitere Menschen schwer.
Drei palästinensische Angreifer mit automatischen Schusswaffen haben nach israelischen Angaben nahe einer Siedlung im Westjordanland einen Menschen getötet und mindestens acht weitere zum Teil schwer verletzt. Nach dem Angriff nahe dem an einer Autobahn zwischen Jerusalem und dem Toten Meer gelegenen Maale Adumim seien mehrere Verletzte in kritischem Zustand, erklärten Vertreter von Rettungsdiensten. Unter den Schwerverletzten seien auch zwei Frauen, sagte der Chef des israelischen Rettungsdienstes, Eli Bin, dem staatlichen Rundfunksender Kan.
Der Polizei zufolge fuhren die Angreifer in einem Fahrzeug zum Anschlagsort in der Nähe eines Kontrollpunkts, stiegen aus und eröffneten das Feuer auf Autos, die im morgendlichen Verkehr gegen 7.30 Uhr (Ortszeit) im Stau auf der Straße nach Jerusalem standen. Zwei Täter seien vor Ort erschossen worden, erklärte die Polizei. Ein Dritter habe versucht zu fliehen, sei aber gestellt und ebenfalls getötet worden. Nach Angaben des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet handelte es sich bei den Tätern um drei Palästinenser im Alter von 26 bis 31 Jahren aus Bethlehem im Westjordanland, zwei davon Brüder.
Es ist bereits der zweite Schusswaffenangriff binnen einer Woche. Am Freitag erschossen Angreifer bei einem Anschlag auf einen Busbahnhof in Kirjat Malachi im Süden Israels zwei Menschen. Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober hat auch die Gewalt im von der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas regierten Westjordanland massiv zugenommen.
Das besetzte Westjordanland ist immer wieder Schauplatz von Angriffen militanter Palästinenser auf Israelis ebenso wie tödlicher israelischer Armeeeinsätze. 384 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet. Es kam auch verstärkt zu Siedlergewalt gegen Palästinenser.
Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP/AP/rts