Reaktion auf Angriffskrieg Petersburger Dialog löst sich auf
23.11.2022, 00:23 Uhr
Da gab es noch etwas zu bereden: Putin und Merkel beim Petersburger Dialog, der 2007 in Wiesbaden stattfand.
Im Jahr 2001 bringen der damalige Bundeskanzler Schröder und Russlands Präsident Putin den Petersburger Dialog auf den Weg. Schon vor dem Angriff auf die Ukraine kommt das Gespräch zum Erliegen, jetzt ist das Ende des Forums offiziell besiegelt.
Das deutsch-russische Forum Petersburger Dialog, das sich für die Verständigung zwischen den Zivilgesellschaften beider Länder eingesetzt hat, löst sich Anfang 2023 auf. Dies habe die Mitgliederversammlung auf Antrag des Vorstands beschlossen, teilte der Petersburger Dialog auf seiner Website mit.
Die Begründung fällt knapp aus: "Angesichts des verbrecherischen Angriffskrieges und der Frontstellung gegen die westlichen Demokratien ist ein Dialog in diesem Format nicht mehr möglich", heißt es unter Verweis auf die russische Invasion in der Ukraine. Die Auflösung werde im ersten Quartal 2023 im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung geschehen, teilte der Petersburger Dialog weiter mit.
Seine Tätigkeiten hatte das Forum bereits vor dem russischen Überfall auf die Ukraine eingestellt. Nachdem im Jahr 2021 mit dem Verein "Deutsch-Russischer Austausch" und der Denkfabrik "Zentrum Liberale Moderne" zwei Mitgliedsorganisationen des Petersburger Dialogs in Russland als unerwünschte Organisationen eingestuft wurden, sagte der Vorstand auf deutscher Seite bilaterale Veranstaltungen ab.
Das Gesprächsforum war im Jahr 2001 von Russlands Präsident Wladimir Putin und dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder ins Leben gerufen worden. Benannt wurde es nach dem ersten Austragungsort. Neben jährlichen Treffen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur beider Länder entstanden auch zahlreiche Kontakte auf niedrigeren Ebenen.
Quelle: ntv.de, ino/AFP