Streit in der AfD spitzt sich zu Petry stellt Lucke Ultimatum
18.05.2015, 18:12 Uhr
Kein Wort mehr über Parteineugründungen - das fordert die Co-Vorsitzende der AfD, Frauke Petry.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bernd Lucke kämpft gegen die rechten Kräfte in der AfD. Der liberal-bürgerliche Parteichef erwägt gar einem Austritt seines Lagers. Gegenspielerin Frauke Petry fordert ihn nun auf, solche "parteischädigenden" Gedankenspiele noch heute zu begraben.
Im Führungsstreit der AfD stellt Frauke Petry ihrem Parteikollegen Bernd Lucke ein Ultimatum. Berichte, der Vorsitzende wolle eine neue Partei gründen, bezeichnete sie als schädlich für die Einheit der AfD. "Ich bitte ihn daher, umgehend und heute noch auszuschließen, dass die Neugründung einer Partei oder Vereinigung geplant ist."
Laut Petry, die eine von drei formal gleichberechtigten Vorsitzenden der AfD ist, sehnten die Mitglieder ein Ende des Streits in der Bundesspitze herbei. Dafür wollten sie und die große Mehrheit der Partei weiter kämpfen. Für sie sei es unvorstellbar, dass Lucke die AfD beschädigen wolle.
Lucke, der die AfD gegründet hat, will am Abend offiziell einen "Weckruf" an alle Parteimitglieder verschicken. Aus Parteikreisen hieß es: Er wolle damit den rechten Flügel der AfD isolieren. Sollte ihm dies nicht gelingen, wolle Lucke nach dem Bundesparteitag Mitte Juni in Kassel gemeinsam mit anderen Vertretern des liberal-bürgerlichen Flügels aus der AfD austreten.
Petry und Lucke sind zwei der entscheidenden Köpfe in dem seit Monaten tobenden Führungsstreit in der AfD. Petry zeigt mehr Verständnis für "Wutbürger" und rechtsnationale Kräfte in der Partei als Lucke. Der jüngste Versuch einer Aussprache der beiden scheiterte. Lucke hatte Petry nach Frankfurt am Main eingeladen. Das Treffen kam aber dem Vernehmen nach nicht zustande, weil Petry den Vorsitzenden des AfD-Landesverbandes in Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell, dabei haben wollte. Pretzell zählt zu Luckes größten Kritikern.
Quelle: ntv.de, ieh/dpa