Minister plant Ukraine-Reise Pistorius: Bundeswehr soll stärkste Armee der EU werden
22.01.2023, 00:01 Uhr
Unter ihm soll die Bundeswehr die "stärkste und am besten ausgestattete Armee in der EU" werden, so Pistorius.
(Foto: picture alliance/dpa)
Wenige Tage nach seiner Amtsübernahme verkündet Boris Pistorius ambitionierte Pläne für die Zukunft der Bundeswehr. Um diese zu erreichen, stünden drei zentrale Aufgaben an. Zudem will der neue Verteidigungsminister in den nächsten Wochen die Ukraine besuchen.
Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat angekündigt, möglichst bald in die Ukraine zu fahren. "Sicher ist, dass ich schnell in die Ukraine reisen werde", sagte Pistorius der "Bild am Sonntag". Dies werde "vermutlich sogar schon innerhalb der nächsten vier Wochen" geschehen, fügte er hinzu.
Unter ihm als Minister solle die Bundeswehr den Spitzenplatz in Europa einnehmen, sagte Pistorius weiter. "Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in Europa, deswegen sollte es auch unser Ziel sein, die stärkste und am besten ausgestattete Armee in der EU zu haben."
Das sei allerdings nicht in drei Jahren bis zur nächsten Bundestagswahl zu erledigen, dafür brauche es noch ein paar Jahre länger, betonte Pistorius. "Mein Job ist es, jetzt die Weichen dafür zu stellen, dass die Zeitenwende gelingt." Eine solche hatte Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vor knapp einem Jahr ausgerufen.
Minister will Vertrauen schaffen
Laut Pistorius gibt es drei zentrale Aufgaben, die nun rasch umgesetzt werden müssten: die Beschaffung von Waffen und Ausrüstung, die Modernisierung der Kasernen und die Personalgewinnung. Zudem müsse die Truppe "spüren, dass man ihr Vertrauen entgegenbringt und dankbar ist für das, was sie leistet", sagte der ehemalige niedersächsische Innenminister.
Auf die Frage, wann die Entscheidung über Leopard-Panzer für die Ukraine falle, sagte Pistorius: "Wir sind mit unseren internationalen Partnern, allen voran mit den USA, in einem sehr engen Dialog zu dieser Frage." Um auf mögliche Entscheidungen bestens vorbereitet zu sein, habe er am Freitag sein Haus angewiesen, "alles so weit zu prüfen, dass wir im Fall der Fälle nicht unnötig Zeit verlieren".
Auf der Ukraine-Konferenz in Ramstein hatte sich Deutschland am Freitag trotz erheblichen Drucks der Verbündeten noch nicht für die Lieferung von Kampfpanzern ins Kriegsgebiet entschieden. Die Bundesregierung erteilte auch noch keine Liefererlaubnis an andere Länder für die in Deutschland produzierten Panzer.
Quelle: ntv.de, mdi/AFP/dpa