Wagner-Flugblätter verteilt Polen schnappt Russen beim Verbreiten von Flyern
14.08.2023, 16:47 Uhr Artikel anhören
Belarussische Soldaten und Wagner-Söldner, die in Polen Verstärkung suchen, bei einem Manöver.
(Foto: picture alliance/dpa/Belarus' Defense Ministry/AP)
Seitdem die Wagner-Truppe im benachbarten Belarus kampiert, ist in Polen die Sorge groß. Im Grenzgebiet taucht Propagandamaterial der Söldner auf. Jetzt ertappt der polnische Geheimdienst zwei Russen beim Verteilen von Flyern. Den Männern drohen bis zu zehn Jahre Haft.
In Polen sind zwei russische Staatsbürger wegen der mutmaßlichen Verbreitung von "Propagandamaterial der Wagner-Gruppe" in Warschau und Krakau festgenommen worden. Beide würden der Spionage beschuldigt, teilte Innenminister Mariusz Kaminski im vormals Twitter genannten Onlinedienst X mit.
Nach Angaben des polnischen Inlandsgeheimdienstes ABW wurden die beiden Männer am Freitag festgenommen, als sie in den beiden Städten etwa 300 Flugblätter verteilten. Die Flyer hätten Links zu "Rekrutierungs-Websites" der Wagner-Gruppe enthalten, die für Russland eine wichtige Rolle im Angriffskrieg gegen die Ukraine spielt.
Insgesamt hätten die zwei Männer mehr als 3000 Flugblätter mit Werbung für die Wagner-Gruppe bei sich gehabt, teilte der ABW mit. Das Material hätten sie in Moskau erhalten, für ihre Aktivitäten seien ihnen "bis zu 500.000 Rubel" (rund 4500 Euro) zugesagt worden. Am Samstag hätten die beiden Männer den Angaben zufolge Polen wieder verlassen wollen.
"Wir sind hier. Schließ dich an."
Polnische Medien hatten in der vergangenen Woche über das Auftauchen von Aufklebern mit dem Wagner-Logo berichtet. Sie sollen mit den englischen Worten "We are here - join us" (zu dt.: "Wir sind hier. Schließ dich an") und QR-Codes bedruckt gewesen sein, die auf eine russische Website über die Söldnertruppe weiterleiteten.
Polen hatte kürzlich vor möglichen Provokationen durch die Wagner-Gruppe gewarnt, die derzeit im Nachbarland Belarus stationiert ist. Warschau kündigte an, als Reaktion die Truppenstärke an der Grenze zwischen beiden Ländern zu erhöhen.
Quelle: ntv.de, sgu/AFP