Anschlag auf Sikh-Tempel Polizei dementiert Hinweise auf Attentat
25.05.2016, 20:38 Uhr
Bei dem Anschlag auf das Gebetshaus von Sikhs in Essen waren drei Menschen verletzt worden.
(Foto: dpa)
Drei Jugendliche werden verdächtigt, den Sprengstoffanschlag auf den Essener Sikh-Tempel verübt zu haben. Angeblich soll die Polizei vor der Tat von ihren Plänen erfahren haben. Diese Berichte weist die Polizei nun zurück.
Die Polizei Duisburg hat Berichte zurückgewiesen, nach denen sie bereits drei Wochen vor dem Anschlag auf ein Sikh-Gebetshaus in Essen von Anschlagsplänen der Tatverdächtigen gewusst habe. Die Polizei bestätigte, dass die Mutter eines Jugendlichen der Polizei etwa drei Wochen vor dem Anschlag Fotos von Notizen vorgelegt habe. Polizei und Experten des Landeskriminalamtes hätten die Bilder ausgewertet.
Die Aufzeichnungen hätten zwar Hinweise auf mögliche Eigentumsdelikte, aber keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge enthalten, hieß es von der Polizei weiter. Der Staatsschutz habe daraufhin ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und bei der Staatsanwaltschaft Duisburg einen Durchsuchungsbeschluss beantragt, berichtete die Behörde. Der für eine Durchsuchung bei dem Jugendlichen erforderlichen Anfangsverdacht wurde aber verneint.
Die "Süddeutsche Zeitung", WDR und NDR hatten berichtet, dass aus den Notizen Hinweise auf Anschlagspläne hervorgegangen seien. Die drei hätten unter anderem von der "Bekämpfung von Ungläubigen" gesprochen, hieß es in den Berichten. Die dazu notwendigen Aufgaben hätten die drei in der Gruppe verteilt. Bei dem Anschlag Mitte April waren drei Menschen verletzt worden. Verdächtigt werden zwei 16-Jährige und ein 17-Jähriger mit Kontakten in die Islamistenszene. Sie sitzen in Untersuchungshaft.
Quelle: ntv.de, hul/dpa