Erneut in Lützerath aufgetaucht Polizei trägt Greta Thunberg von Tagebaukante weg
15.01.2023, 18:31 Uhr
Überraschend taucht Greta Thunberg erneut bei Lützerath auf.
(Foto: dpa)
Die weltbekannte Klimaaktivisten Greta Thunberg ist am Samstag Hauptrednerin der Demonstration gegen die Räumung von Lützerath. Einen Tag später kehrt sie überraschend dorthin zurück und beteiligt sich an einer Spontan-Demo. Die Polizei greift ein und trägt die 20-Jährige schließlich weg.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist am Sonntagnachmittag noch einmal überraschend an der Kante des Braunkohletagebaus bei Lützerath aufgetaucht. Die 20-Jährige hatte an einer Spontan-Demo teilgenommen und mit anderen Klimaaktivisten gesungen und getanzt. Sie war dick eingepackt mit Mütze und Kapuzenjacke.
Ein Polizeisprecher sagte, Thunberg habe kurzzeitig auf einem Wall an der Tagebaukante gesessen. Polizisten hätten sie zu ihrer eigenen Sicherheit aufgefordert, den Wall zu verlassen. Als sie dem nicht nachgekommen sei, hätten die Beamten sie einige Schritte weiter weg getragen. Selbiges sei harmonisch verlaufen. Anschließend sei die schwedische Klimaaktivistin ihrer Wege gegangen.
Thunberg war auch Hauptrednerin bei der Demo am Samstag, zu der nach Polizei-Schätzungen 15.000, nach Angaben der Veranstalter sogar mindestens 35.000 Menschen gekommen waren. "Lützerath ist noch da, und solange die Kohle noch in der Erde ist, ist dieser Kampf nicht zu Ende", sagte Thunberg unter dem Jubel der Zuhörer. Es sei ihr unbegreiflich, dass im Jahr 2023 noch immer Kohle abgebaggert und verfeuert werde, obwohl zur Genüge bekannt sei, dass der dadurch ausgelöste Klimawandel in vielen Teilen der Welt Menschenleben koste. "Deutschland als einer der weltweit größten Verschmutzer hat eine enorme Verantwortung", mahnte Thunberg.
In einem Interview kritisierte die weltbekannte Aktivistin die Grünen wegen ihrer Unterstützung für den Abriss von Lützerath. Konzerne wie RWE müsse man eigentlich dafür zur Rechenschaft ziehen, wie sie mit Menschen umgingen. "Dass die Grünen mit solchen Unternehmen Kompromisse schließen, zeigt, wo ihre Prioritäten liegen", sagte Thunberg.
Quelle: ntv.de, kst/dpa