Vor allem ein Thema dominiert 2019 die Schlagzeilen: der Klimawandel. Inspiriert von einer 16-Jährigen gehen wöchentlich Tausende auch in Deutschland auf die Straße - die Bundesregierung gerät unter Druck. Doch was kommt 2020? Aktivistin Greta Thunberg hatte von einem entscheidenden Jahr gesprochen.
"Man muss uns nicht erklären, was Nachhaltigkeit ist", sagt Christian Kullmann. Der Chef des Chemiekonzerns Evonik erhebt Vorwürfe gegen die Bewegung Fridays for Future und spricht von Unsachlichkeit und Polemik in der Klimadebatte.
In Australien, Asien und Europa folgen Hunderttausende Demonstranten dem Protestaufruf der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. Hierzulande gehen mehr als mehr als eine halbe Million Menschen auf die Straße - während der Bundesrat wichtige Teile des Klimapakets stoppt.
Sie stehen am Brandenburger Tor, marschieren durch Freiburg, Köln oder Münster - Zehntausende junge Menschen gehen in ganz Deutschland auf die Straße. Sie sind Teil eines weltweiten Protestes, der sogar bis ins ewige Eis reicht.
Welche Wörter haben das politische und gesellschaftliche Leben in Deutschland in diesem Jahr besonders geprägt? Die Gesellschaft für deutsche Sprache verkündet jedes Jahr die Wörter des Jahres. Der Spitzenreiter bezieht sich auf ein Problem vieler älterer Menschen.
Greta Thunberg kämpft seit fast einem Jahr mit Fridays for Future für mehr Klimaschutz in der Welt. Einer ihrer härtesten Gegner ist US-Präsident Donald Trump. Bei der Klimakonferenz in Madrid könnten sie sich wiedersehen. Thunberg segelt nach Spanien.
Mit ihrem unermüdlichen Einsatz für das Klima hat es Greta Thunberg auch in Amerika in die Schlagzeilen geschafft. Nach einem denkwürdigen Auftritt vor den Vereinten Nationen trifft die 16-Jährige nun auf einen Schauspieler, der sich ebenfalls schon als Umweltaktivist einen Namen gemacht hat.
"Die Klimabewegung braucht keine weiteren Preise", findet Greta Thunberg und verzichtet auf den Umweltpreis des Nordischen Rates. Über die sozialen Netzwerke begründet sie ihre Entscheidung und übt scharfe Kritik an der Umweltpolitik der skandinavischen Länder.
Aus Protest gegen den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien besetzen Aktivisten ein Parteibüro in Chemnitz. Als ein Ultimatum verstreicht, greift die Polizei ein. Vertreter von Fridays for Future solidarisieren sich mit einer Kundgebung vor Ort.
Die US-Schauspielerin Jane Fonda ist bei der Demonstration für mehr Klimaschutz in Washington D.C. von der Polizei abgeführt worden - und das schon zum zweiten Mal. Die 81-Jährige kündigt an, dass es nicht dabei bleiben wird. Als Aktivistin hat sie bereits viel Erfahrung.
Tolerant, pragmatisch, werteorientiert und politisch: Das kennzeichnet laut einer Studie derzeit die Jugendlichen in Deutschland. Für ihre Überzeugung gehen sie freitags auf die Straße. Das Verlangen nach Mitbestimmung wächst. Die Studie zeigt aber auch: Viele sind empfänglich für rechtspopulistische Positionen. Von Hedviga Nyarsik
Die Bundesregierung scheint in der Klimapolitik einen Kraftakt zu vollführen und legt ein Gesetz vor, das der Opposition nicht im Ansatz reicht. Dem Entwurf steht noch ein schwerer Weg bevor. Der benötigt Zeit, die nicht da ist. Ein Kommentar von Benjamin Konietzny
Am ersten Tag der angekündigten Protestwoche von Extinction Rebellion werden weltweit Hunderte Aktivisten festgenommen. In der deutschen Hauptstadt bleibt die Lage lange ruhig. Dann beginnt die Polizei mit der Räumung eines der Protest-Orte.
In Berlin, London und Amsterdam demonstrieren Aktivisten der Gruppe Extinction Rebellion und blockieren mehrere Straßen. Die Polizei nimmt allein in Amsterdam etwa 50 Menschen fest. Mehr als doppelt so viele stellen die Beamten allerdings in einer anderen Stadt - darunter ist auch eine 81-Jährige.
Die Klimaschutzbewegung hat eine neue Spezies: planlos, radikal und hochemotionalisiert. Extinction Rebellion könnte einreißen, was Fridays for Future aufgebaut hat. Ein Kommentar von Benjamin Konietzny