Reise zu NATO-Treffen Poroschenko an Litauen-Visite gehindert?
28.05.2022, 15:30 Uhr
Poroschenko ist nach eigenen Angaben durch die Behörden die Reise nach Litauen verwehrt worden.
(Foto: imago images/Scanpix)
Vor Beginn des Krieges haben die ukrainischen Behörden Ermittlungen gegen Ex-Präsident Poroschenko begonnen. Unter anderem wird er des Hochverrats verdächtigt. Nun teilt er mit, dass ihm die Ausreise verwehrt worden sei. Er habe ins Baltikum reisen wollen - zu politischen Gesprächen.
Dem früheren ukrainischen Präsident Petro Poroschenko ist nach eigenen Angaben die Ausreise für einen Besuch in Litauen verweigert worden. Trotz einer offiziellen Reisegenehmigung sei ihm der Grenzübertritt verweigert worden, teilte sein Pressedienst mit.
Poroschenko wollte demnach in Vilnius als Mitglied der ukrainischen Delegation an der Frühjahrstagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO teilnehmen. Zudem waren Treffen mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Neuseda und einer Gruppe europäischer Abgeordneter vorgesehen.
Die Behörden in Kiew könnten mit ihrer Entscheidung den in Kriegszeiten geltenden "politischen Waffenstillstand" zwischen den politischen Rivalen im Land gebrochen haben, der einer der "Pfeiler der nationalen Einheit angesichts der russischen Aggression" sei, hieß es in der Mitteilung des Pressedienstes des Ex-Präsidenten.
Der Milliardär Poroschenko hatte die Ukraine von 2014 bis 2019 regiert, bevor er die Wahl gegen den heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verlor. Die ukrainischen Behörden untersuchten vor Kriegsbeginn Dutzende Straftaten, in die der 56-Jährige verwickelt sein soll. Im Dezember hatten sie bekannt gegeben, dass sie den Chef der Oppositionspartei Europäische Solidarität des Hochverrats verdächtigen.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP