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"Wir sind noch da" Puigdemont zurück in Spanien - Verhaftung droht

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Puigdemont sprach vor Anhängern in Barcelona.

Puigdemont sprach vor Anhängern in Barcelona.

(Foto: REUTERS)

In Barcelona konstituiert sich die neue Regionalregierung - und der Separatistenführer Puigdemont kehrt dazu aus dem Exil zurück. Seine Partei stützt in Madrid Ministerpräsident Sanchez. Dies könnte auf der Kippe stehen, falls der gegen Puigdemont bestehende Haftbefehl vollstreckt wird.

Trotz einer drohenden Verhaftung ist der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont in Barcelona aufgetaucht. Nach sieben Jahren im Exil zeigte er sich erstmals wieder auf spanischem Boden vor Tausenden Unterstützern. "Ich bin heute gekommen, um daran zu erinnern, dass wir noch da sind", sagte er unter dem Beifall der Menge. Seine Ankunft schien von der Polizei zunächst nicht behindert zu werden.

Puigdemont droht in Spanien eine Verhaftung wegen seines 2017 gescheiterten Versuchs, Katalonien von Spanien loszulösen. Sollte er tatsächlich verhaftet werden, muss die Minderheitsregierung des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez ein Ausscheren des bisherigen Mehrheitsbeschaffers im Madrider Parlament befürchten.

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Puigdemont hatte angekündigt, am heutigen Donnerstag bei der Konstituierung einer neuen Regierung für Katalonien im Regionalparlament in Barcelona anwesend zu sein. Puigdemonts Junts-Partei stützt im Nationalparlament in Madrid bislang die Regierung von Sanchez. Ob es bei einer Festnahme von Puigdemont bleibt, ist fraglich.

Als Bedingung für die Unterstützung von Junts im Madrider Parlament hatte Sanchez ein Amnestiegesetz durchgesetzt, durch das Gerichtsverfahren gegen Hunderte Separatisten eingestellt werden. Davon sollte auch Puigdemont profitieren. Der Oberste Gerichtshof Spaniens entschied im vergangenen Monat jedoch, nicht alle Vorwürfe gegen Puigdemont seien durch das Amnestiegesetz aufgehoben. Der Haftbefehl gegen den Separatisten-Chef bleibe bestehen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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