Politik

Aktion für inhaftierten Ukrainer Pussy-Riot-Mitglieder wurden festgehalten

Maria Alechina (l) mit ihrer Pussy-Riot-Kollegin Nadezhda Tolokonnikova bei einem Besuch der Harvard University in den USA vor knapp drei Jahren.

Maria Alechina (l) mit ihrer Pussy-Riot-Kollegin Nadezhda Tolokonnikova bei einem Besuch der Harvard University in den USA vor knapp drei Jahren.

(Foto: REUTERS)

Maria Alechina von Pussy Riot saß bereits in einem russischen Arbeitslager. Jetzt wird sie bei einer Protestaktion erneut festgenommen, zusammen mit einer weiteren Aktivistin. Doch nach einigen Stunden kommen die beiden Frauen wieder frei.

Zwei Mitglieder der russischen Künstler-Punkband Pussy Riot sind mehrere Stunden lang festgehalten worden, weil sie in Sibirien öffentlich die Freilassung des ukrainischen Regisseurs Oleg Senzow gefordert hatten. Über Facebook teilte Olga Borissowa mit, nach ihrer Festnahme durch die Polizei seien sie und Maria Alechina nach mehreren Stunden wieder freigelassen worden, weil die Polizei Dokumente falsch ausgefüllt habe.

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(Foto: AP)

Das hätte ein Richter festgestellt und beide Frauen wieder freigelassen, schrieb Borisowa. Zuvor hatte Alechina über Twitter mitgeteilt, dass sie gemeinsam mit Borissowa zu einer Polizeiwache in Jakutsk gebracht worden war. Borissowa hatte ebenfalls auf Twitter ein Video aus dem Streifenwagen veröffentlicht. Darin sagte sie, sie seien festgenommen worden, weil sie mit der "nicht genehmigten Kundgebung" eine "Ordnungswidrigkeit" begangen hätten.

Alechina hatte bereits am Sonntag Fotos und ein Video von ihrem kurzen Protest auf einer Brücke in Jakutsk veröffentlicht. Dabei bezeichnete sie den Fall Senzow als "einen der politischen Schlüsselfälle in der Geschichte unseres Landes". Die Mitglieder von Pussy Riot gehören zu den prominentesten Kritikern des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Senzow zu 20 Jahren Haft verurteilt

Senzow war im Mai 2014 auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim festgenommen worden. Unter dem Vorwurf, eine Gruppe ukrainischer Ultranationalisten koordiniert zu haben, die Angriffe auf russische Ziele auf der Krim geplant haben sollen, wurde er zu 20 Jahren Haft verurteilt, die er in Jakutsk verbüßt. Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin lobte den Protest der Punkband in Jakutsk in einer Twitter-Botschaft.

Anfang 2012 war Alechina zusammen mit zwei weiteren Mitgliedern von Pussy Riot festgenommen worden, weil sie in einer Kirche ein "Punk-Gebet" abgehalten hatten, in dem sie Putin offen kritisierten. Wegen "Rowdytums" und "Aufwiegelung zu religiösem Hass" wurden die Frauen zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt, kamen jedoch 2013 nach einer Begnadigung durch Putin vorzeitig frei.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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