An Trumps Stelle Putin-Bild taucht in US-Präsidentengalerie auf
29.07.2018, 18:51 Uhr
Bromance vor blauen Blümchen: Putin und Trump Ende Juli in Helsinki.
(Foto: REUTERS)
Es ist eine illustre Gesellschaft: Bush, Clinton, Obama hängen in der US-Präsidentengalerie im Capitol von Denver - und plötzlich ist hier auch Russlands Präsident Putin zu sehen. Ausgerechnet an der Stelle, wo eigentlich ein Platz für Trump reserviert ist.
Die Präsidentengalerie des Capitols in Denver ist ein würdiger Ort. In goldenen Rahmen hängen hier die Bilder ehemaliger US-Präsidenten - und vor kurzem bekamen George W. Bush, Bill Clinton und Barack Obama Gesellschaft von einem weiteren Spitzenpolitiker. Nur ist es nicht der derzeitige Präsident Donald Trump, wie eigentlich zu erwarten wäre, sondern ausgerechnet Russlands Präsident Wladimir Putin.
Laut einer Gruppe, die die Spenden für die Porträts sammelte, hatte ein unbekannter Witzbold das Bild Putins am Donnerstagmorgen aufgestellt. Erst bei einer Besichtigungstour durch das Capitol fiel der Streich auf.
Der Demokrat Steve Fenberg, der auch Mitglied des Senats von Colorado ist, verbreitete anschließend auf Twitter ein Foto aus der Präsidentengalerie und sprach von einem lustigen Streich. "Es ist aber auch ein Kommentar der politischen Atmosphäre, in der wir leben, und ich denke, es bedeutet wahrscheinlich etwas."
Trump steht seit Monaten in der Kritik wegen seiner engen Beziehungen zu Putin. Besonders nach dem jüngsten Treffen der beiden Präsidenten in Helsinki Ende Juli schien es so, als würde er Putin mindestens genauso viel Vertrauen schenken wie seinen eigenen Geheimdiensten. Bei dem Treffen sagte er unter anderem, er sehe keinen Grund, warum Russland Einfluss auf die Präsidentschaftswahlen genommen haben sollte. Journalisten beklagten nachher den "Verrat" durch ihren Präsidenten. Sogar Republikaner zeigten sich besorgt. Trump sah sich später genötigt, seine Äußerungen in Helsinki zurechtzurücken.
Bislang war im Capitol in Denver der Platz für ein Bild Trumps leer geblieben. Wie der US-Fernsehsender CNN berichtet, fehlte offenbar das Geld dafür. Die Gruppe "Colorado Citizens for Culture", die die Spenden einsammelte, hatte bisher keinen einzigen Cent der nötigen 10.000 Dollar eingetrieben. Immerhin: Nach dem Streich gaben Spender bis Mitte Samstag 45 Dollar. Und Putin ist inzwischen aus der Galerie der US-Präsidenten wieder verbannt.
Quelle: ntv.de, ghö