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Skurrile Zeremonie auf Abstand Putin empfängt neue EU- und US-Botschafter

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Rechts steht Putin - und ganz links die neuen Botschafter. Den riesigen Abstand begründet der Kremlchef mit Corona-Vorsichtsmaßnahmen.

Rechts steht Putin - und ganz links die neuen Botschafter. Den riesigen Abstand begründet der Kremlchef mit Corona-Vorsichtsmaßnahmen.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

In einer feierlichen Zeremonie empfängt Wladimir Putin die neuen Botschafter der EU und der USA. Doch statt Händeschütteln und Willkommensgrüße bekommen diese bei ihrem Amtsantritt in Moskau das unterkühlte Verhältnis zu Russland zu spüren.

Kremlchef Wladimir Putin hat in Moskau die neuen Botschafter der EU und der USA getroffen und dem Westen eine geopolitische Konfrontation mit Russland vorgeworfen. Die EU habe diese Konfrontation inszeniert und ihre Mission einer "Entwicklung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Integration auf dem Europäischen Kontinent" hinter sich gelassen, sagte Putin bei einer Zeremonie zur Amtseinführung der neuen Botschafter.

Den USA warf Putin vor, den Konflikt in der Ukraine durch eine Revolution entfacht zu haben. "Letztendlich" habe die US-Außenpolitik "zur heutigen Ukraine-Krise geführt". Zugleich sprach er von einer grundsätzlichen Bereitschaft Russlands zum Dialog mit allen Staaten und zu einer Partnerschaft auf Augenhöhe.

Die neue US-Botschafterin in Moskau ist Lynne Tracy, die Putins Ausführungen mit starrem Blick folgte. "Die Beziehungen Russlands und der USA, von denen direkt die globale Sicherheit und Stabilität abhängen, durchleben leider eine tiefe Krise", sagte Putin vor den 17 Diplomaten, darunter auch der neue EU-Botschafter Roland Galharague aus Frankreich.

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Der Präsident stand in großer Entfernung und begründete das mit weiter geltenden Hygienebestimmungen im Zuge der Corona-Pandemie. Dabei hatte der 70-Jährige zuletzt Staatsgäste umarmt oder ihnen lange die Hand geschüttelt.

In seiner Rede äußerte Putin einmal mehr auch die Hoffnung, dass Dänemark dem russischen Vorschlag zustimmen werde, eine internationale Kommission zur Untersuchung der Anschläge gegen die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 zu bilden. Explosionen hatten in den von Russland nach Deutschland verlegten Gasleitungen im September Löcher gerissen. Putin hatte die USA für den "Terroranschlag" verantwortlich gemacht. Die USA weisen die Anschuldigungen zurück.

Quelle: ntv.de, vmi/dpa

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