Wahl in Russland 2024 Putin hat zahlreiche Gegenkandidaten - ohne Chance
20.12.2023, 15:22 Uhr Artikel anhören
Steuert auf eine weitere Amtszeit zu: Wladimir Putin.
(Foto: AP)
Der Kreml schließt seit Jahren Oppositionelle von Wahlen aus. Einer Wiederwahl Putins im kommenden Jahr steht nichts im Weg. Allerdings gibt es interessante Gegenkandidaten, die aus unterschiedlichen Motiven antreten wollen.
In Russland haben sich nach Angaben der Wahlbehörden bisher 16 Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr angemeldet. "Bislang haben wir Bewerbungen von 16 Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen erhalten", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti die Vorsitzende der zentralen Wahlkommission, Ella Pamfilowa.
Kandidaten können noch bis zum 27. Dezember ihre Bewerbungen einreichen. Die Bewerber müssen im Anschluss mindestens 300.000 Unterschriften von Unterstützern aus mindestens 40 verschiedenen Wahlbezirken sammeln, um tatsächlich bei der für drei Tage angesetzten Wahl Mitte März antreten zu können.
Moskau schließt seit Jahren Oppositionelle von Wahlen und dem politischen Leben aus - eine Entwicklung, die seit der russischen Offensive in der Ukraine noch beschleunigt wurde. Präsident Wladimir Putin hatte kürzlich seine erneute Kandidatur bestätigt und es wird erwartet, dass er mit Leichtigkeit eine fünfte Amtszeit erlangen wird. Die Wahlkommission kündigte an, die Wahl auch in vier teilweise von russischen Streitkräften besetzten ukrainischen Regionen und auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim abzuhalten.
Putin-Getreue, Kritiker und Journalisten
Zu Putins Gegenkandidaten gehört etwa der ehemalige russische Verhandlungsführer im Ukraine-Konflikt, Leonid Sluzki, von der Kreml-treuen Liberal-Demokratischen Partei Russlands. Seine Kandidatur werde Putin keine Stimmen wegnehmen, erklärte Sluzki.
Eine Gruppe von Unterstützern nominierte Jekaterina Duntsowa für die Präsidentschaftswahlen. Duntsova ist eine Journalistin und Lokalpolitikerin aus der Region Twer, die sich offen für den Frieden in der Ukraine ausspricht. Ihre Kandidatur hat zu Vorwürfen geführt, dass sie vom Kreml unterstützt werde. Duntsova bestreitet das. Zudem besteht die Befürchtung, dass sie im Rahmen des Wahlkampfs nach den strengen russischen Kriegsgesetzen verfolgt wird.
Der nationalistische frühere Separatistenführer, Militärblogger und Kreml-Kritiker Igor Girkin, der wegen "öffentlicher Aufrufe zum Extremismus" im Gefängnis sitzt, hat ebenfalls eine Kandidatur angekündigt. Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wurde bereits 2018 von der Kandidatur für politische Ämter ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de, mba/AFP