Auch Waffen werden stationiert Putin kündigt mehr Truppen an NATO-Grenze zu Finnland an
13.03.2024, 13:26 Uhr Artikel anhören
Finnland hat einen Grenzzaun zu Russland errichtet, Moskau will dort jetzt wieder Truppen stationieren.
(Foto: picture alliance/dpa/Lehtikuva)
Die russische Invasion in der Ukraine führt Schweden und Finnland in die NATO. Mit letzterem teilt Russland eine sehr lange Grenze. Dort habe der Kreml angeblich keine Truppen stationiert gehabt. Das soll sich nun ändern. Auch Waffensysteme sollen dort wieder auftauchen, erklärt Präsident Putin.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Aufstellung zusätzlicher Truppen und Waffensysteme an der Grenze zum neuen NATO-Mitglied Finnland angekündigt. Wie er es sehe, sei der NATO-Beitritt ein "absolut sinnloser Schritt" gewesen, der nicht den nationalen Interessen Finnlands entspreche. Das sagte Putin in einem Interview des russischen Staatsfernsehens, das am späten Dienstagabend ausgestrahlt wurde. Vor dieser Entscheidung in Helsinki seien die russisch-finnischen Beziehungen dagegen ideal gewesen, wie Putin es nannte.
Die beiden nordeuropäischen Länder hatten sich nach jahrzehntelanger militärischer Neutralität zu einem Beitritt entschlossen, nachdem Russland mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte. Mittlerweile sind beide Staaten Mitglieder des Bündnisses. Die NATO-Grenze rückte durch die Norderweiterung näher an Russland heran, was Moskau als Bedrohung wertet.
Putin kritisierte den Schritt als rein politische Erwägung, die zur Verschlechterung des bilateralen Verhältnisses beigetragen habe. Zur Verbesserung der Sicherheit habe der NATO-Beitritt keinen Beitrag geleistet. "Wir hatten dort keine Truppen, jetzt werden dort welche sein. Es gab keine Waffensysteme, jetzt werden welche auftauchen", kündigte er an.
In einer Analyse vom September 2022, also gut ein halbes Jahr nach Beginn der Invasion in der Ukraine, berichtete "Foreign Policy" dagegen, dass Moskau in erheblichem Maße Truppen von den Grenzen zum Baltikum und zu Finnland abgezogen habe, weil der Krieg sich schwieriger gestaltete, als angenommen. 80 Prozent der einst an diesen Abschnitten stationierten Truppen seien zur Verstärkung in die Ukraine gebracht worden. Von ursprünglich 30.000 Soldaten war in der Analyse die Rede. 6000 sollen bis Ende September verblieben sein.
Quelle: ntv.de, als/dpa/rts