"Letzter erfolgreicher Test" Putin spricht über Geschoss "Sturmvogel"
05.10.2023, 22:04 Uhr Artikel anhören
Die Burewestnik wird von der Organisation Nuclear Threat als "Zweitschlagwaffe" bezeichnet.
(Foto: picture alliance / Photoshot)
"Wunderwaffe" oder "Sturmvogel" wird die Burewestnik in Russland genannt. Dabei ist die Entwicklung der Rakete bislang keine Erfolgsgeschichte. Nun vermeldet Putin den erfolgreichen Test.
Die Entwicklung eines nuklearbetriebenen Marschflugkörpers hat nach Angaben von Russlands Präsidenten Wladimir Putin Fortschritte gemacht. Das Geschoss mit dem Namen Burewestnik (deutsche Übersetzung: Sturmvogel) sei einem "letzten erfolgreichen Test" unterzogen worden, sagte Putin in Sotschi am Schwarzen Meer beim internationalen Waldai-Diskussionsforum. Weitere Details nannte er nicht. Der Kreml bezeichnet die Rakete auch gerne als Wunderwaffe.
Vor wenigen Tagen hatte die US-Zeitung "New York Times" mit Verweis auf Satellitenbilder vermutet, dass Russland möglicherweise gerade Burewestnik-Tests in der Arktis vorbereite. Burewestnik-Marschflugkörper verfügen über einen Kernreaktor als Antrieb, auch die Sprengköpfe können nuklear bestückt werden.
Die Organisation Nuclear Threat Initiative bezeichnet den "Sturmvogel" als "Zweitschlagwaffe" - die Rakete wird demnach erst nach einem nuklearen Angriffe abgefeuert. Die Reichweite soll bei 20.000 Kilometern liegen. Bislang war die Burewestnik alles andere als eine Erfolgsgeschichte: Zwischen 2017 und 2019 scheiterten 13 Testversuche. Bei der Bergungsaktion einer abgestürzten Burewestnik-Rakete kam es zu einer Explosion, die laut DW sieben Menschen das Leben kostete.
Putin verkündete in Sotschi außerdem, dass die Arbeiten an der neuen, mit Atomsprengköpfen bestückbaren Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat "faktisch abgeschlossen" seien. Diese war vor einigen Wochen in den Dienst gestellt worden. Ursprünglich geplant war das allerdings schon für 2022 gewesen.
Der Kremlchef erwähnte beim Waldai-Forum vor Vertretern aus rund 40 Ländern zudem, dass Russland theoretisch die Ratifizierung des sogenannten umfassenden nuklearen Teststoppvertrags, CTBT, rückgängig machen könnte. Der 1996 verabschiedete Atomteststopp-Vertrag, der ein umfassendes Testverbot vorsieht, ist jedoch noch gar nicht in Kraft getreten, weil ihn bislang nicht alle Staaten ratifiziert haben, die über Atomtechnologie verfügen.
Quelle: ntv.de, mba/dpa