Neuer Angriff auf Basis im Irak Raketen schlagen auf US-Stützpunkt ein
14.03.2020, 10:13 Uhr
Bei ihrem Vergeltungsangriff sollen die USA unter anderem diesen zivilen Flughafen getroffen haben.
(Foto: REUTERS)
Am vergangenen Mittwoch sterben zwei amerikanische Soldaten und eine britische Soldatin bei einem Raketenangriff auf den Militärstützpunkt Tadschi im Irak. Die USA reagieren mit einem Vergeltungsangriff auf pro-iranische Milizen. Die scheinen nun ihrerseits erneut Raketen abgeschossen zu haben.
Pro-iranische Milizen haben womöglich erneut den internationalen Militärstützpunkt Tadschi im Irak angegriffen. Der Stützpunkt sei am Samstag mit zwei Raketen angegriffen worden, heißt es aus US- und irakischen Sicherheitskreisen. Das Camp 20 Kilometer nördlich von Bagdad wird von Soldaten mehrerer Staaten genutzt, auch aus Deutschland. Die Bundeswehr teilte mit, ihre Soldaten seien nicht zu Schaden gekommen. Ob es Opfer unter anderen Einsatzkräften der von den USA angeführten Militärkoalition gab, war nicht klar. Zunächst reklamierte niemand den Angriff für sich.
Bei einem ersten Angriff auf die Basis Tadschi waren am vergangenen Mittwoch zwei amerikanische Soldaten und ein britischer Kamerad getötet worden. Zwölf Soldaten wurden verletzt, wie das von den USA angeführte Bündnis gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mitteilte. Nach dem Angriff hatten die USA Vergeltungsangriffe auf pro-iranische Milizen geflogen. Dabei wurden nach irakischen Angaben sechs Iraker getötet.
Zur jüngsten Attacke sagte ein irakischer Oberst, er habe gehört, wie mindestens zehn Raketen in der Basis eingeschlagen seien. Sicherheitskreisen zufolge entdeckte die irakische Armee abseits des Camps einen verlassenen Lkw mit einem Raketenwerfer und ein paar nicht genutzten Katjuscha-Raketen auf der Ladefläche.
Mehr als 20 Angriffe seit Oktober
Seit Ende Oktober gab es bereits 23 Raketenangriffe auf US-Einrichtungen im Irak. Die USA machen die Hisbollah-Brigaden für den Beschuss verantwortlich. Pro-iranische Milizen fordern den vollständigen Abzug der US-Truppen aus dem Land.
Die jüngsten gegenseitigen Angriffe schüren Ängste, dass die Konflikte in der Region erneut dramatisch eskalieren könnten. Eine extreme Zuspitzung der Lage hatte es bereits zum Jahreswechsel gegeben. Als Vergeltung für Raketenbeschuss mit einem getöteten US-Bürger tötete das US-Militär Anfang Januar bei einem gezielten Drohnenangriff in Bagdad den einflussreichen iranischen General Kassem Soleimani. Durch diese Attacke gerieten die USA und der Iran an den Rand eines Krieges.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/rts