Politik

Durchsuchungen in Dresden Razzia wegen Mordplänen gegen Kretschmer

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Radikalisierte Impfgegner veröffentlichen im Chatdienst Telegram Mordpläne gegen Sachsens Ministerpräsident Kretschmer. Nun schlägt die Polizei zu. Mithilfe von Spezialeinsatzkommandos durchsuchen Beamte am frühen Morgen mehrere Objekte in Dresden und Umgebung. Dabei finden sie auch auf Waffen.

Das Landeskriminalamt Sachsen hat wegen bei Telegram geäußerter Mordpläne gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer eine Razzia in Dresden und dem Umland gestartet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Vorbereitung einer "schweren staatsgefährdenden Gewalttat" gegen die Mitglieder einer Chatgruppe in dem Onlinedienst, teilte die Polizei mit. Es gebe sechs Tatverdächtige. An den Durchsuchungen beteiligten sich 140 Beamte.

Da die Behörden vermuteten, dass die Mitglieder der Gruppe bewaffnet sein könnten, waren auch Spezialeinsatzkräfte der Polizei beteiligt. Es seien fünf Objekte in Dresden und eines in der nahe gelegenen Kleinstadt Heidenau durchsucht worden. "Nach der ersten Inaugenscheinnahme bestätigt sich der Anfangsverdacht", twitterte die Polizei. Nach Angaben eines LKA-Sprechers handelte es sich bei den Objekten hauptsächlich um Wohnungen. Bei der Razzia wurden Armbrüste, Waffen und Teile von Waffen beschlagnahmt, so der Sprecher weiter. Ob diese schussfähig und überhaupt scharfe Waffen seien, müsse nun untersucht werden.

Angestoßen hatte die Ermittlungen laut Polizei ein Bericht des ZDF-Magazins "Frontal" in der vergangenen Woche. Demnach lehnten die Mitglieder der Chatgruppe "Dresden Offlinevernetzung" die Entscheidungen der sächsischen Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie ab. Laut Polizei besprachen die Mitglieder Mordpläne gegen Kretschmer und weitere Vertreter der sächsischen Landesregierung. Die Mitglieder der Gruppe gaben demnach im Chat auch an, scharfe Waffen und Armbrüste zu besitzen. Das LKA Sachsen und die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hatten nach Ausstrahlung des Berichts Ermittlungen aufgenommen.

"Heute gab es den großen Schlag", sagte Innenminister Roland Wöller in einem Twitter-Statement."Ich bin sehr dankbar, dass aufmerksam und akribisch hier im Landeskriminalamt auch für unsere Sicherheit und ihre Sicherheit gearbeitet wird." Seit einer Woche seien die Durchsuchungen vorbereitet worden.

Die Drohungen hatten bei Politikern für Empörung gesorgt. Kretschmer selbst hatte betont: "Wir müssen mit allen juristischen Mitteln gegen solch eine Entgrenzung vorgehen. Menschen, die öffentliche Ämter haben, sollen keine Angst haben müssen, ihre Meinung zu sagen und ihre Arbeit zu machen."

Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa

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