Politik

"Das Regime ist tot" Rebellen rücken nach Eroberung von Hama weiter vor

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Am Donnerstag erobern die Aufständischen in Syrien Hama. Jetzt sollen die Islamisten kurz vor ihrem nächsten Ziel, der ebenfalls strategisch wichtigen Stadt Homs, stehen. Die Schlacht um Homs würde über den Kriegsausgang entscheiden, sagt ein Beobachter.

Nach der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Hama sind die Aufständischen in Syrien weiter in Richtung Homs vorgerückt. Im Tagesverlauf erreichten sie die zentral gelegenen Städte Rastan und Talbise, wie die in Großbritannien ansässige und oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sowie staatsnahe syrische Medien übereinstimmend berichteten. Nach Angaben der Beobachtungsstelle befanden sich die Aufständischen somit nur noch fünf Kilometer von Homs entfernt.

"Die Schlacht um Homs ist die Mutter aller Schlachten und wird entscheiden, wer Syrien regieren wird", sagte Rami Abdurrahman, der Leiter der Beobachtungsstelle. Der regierungsfreundliche Sender Scham FM erklärte, die Rebellen seien bei ihrer Ankunft in Rastan und Talbise nicht auf Widerstand gestoßen. Es lagen keine Angaben dazu vor, ob sich die syrische Armee aus dem Gebiet zurückgezogen hat. "Das Regime ist tot", sagte der Anführer der syrischen Rebellenallianz, Abu Mohammed al-Dschulani. Das Scheitern sei schon immer im Regime selbst gekeimt, sagte er dem US-Sender CNN. Die Iraner und Russen hätten versucht, es wiederzubeleben.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana zitierte indes einen nicht namentlich genannten Militärvertreter damit, dass die syrische und die russische Luftwaffe Aufständische in der Provinz Hama attackierten und Dutzende Kämpfer getötet hätten. Die Aufständischen werden von sunnitischen Extremisten der Gruppe Haiat Tahrir al-Scham angeführt. Sie haben angekündigt, in Homs und Damaskus einzumarschieren, dem Machtzentrum von Präsident Baschar al-Assad.

Am vergangenen Wochenende hatten die Rebellen das antike Geschäftszentrum Aleppo eingenommen und waren am Donnerstag in der viertgrößten Stadt Hama einmarschiert. Die syrische Armee erklärte, sie habe sich zurückgezogen, um Kämpfe in der Stadt zu vermeiden und so das Leben von Zivilisten zu schützen.

Teile der Stadt Homs wurden bereits bis 2014 von Aufständischen kontrolliert. Sie ist ein wichtiger Knotenpunkt zwischen der Hauptstadt Damaskus und den Küstenprovinzen Latakia und Tartus, in denen Assad breiten Rückhalt genießt. Die Provinz Homs ist die größte des Landes. Sie grenzt an den Libanon, den Irak und Jordanien.

Quelle: ntv.de, lar/AP/dpa

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