Polizeieinsatz in Dresden Rechtsextreme besetzen Dach von geplanter Flüchtlingsunterkunft
28.10.2023, 23:30 Uhr Artikel anhören
Die Rechtsextremen entrollten auf dem Dach ein Banner gegen Flüchtlinge.
(Foto: dpa)
An einer in Dresden geplanten Flüchtlingsunterkunft müssen Polizisten anrücken, weil mehrere Rechtsextreme das Dach besetzen und ein Banner entrollen. Sie wollten offenbar länger dort bleiben, werden aber festgenommen.
Mehrere Rechtsextreme haben auf dem Dach einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Dresden ein Plakat mit dem Text "Kein Raum für Überfremdung" entrollt. Es habe sich um mindestens acht Personen gehandelt, sagte ein Polizeisprecher. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte seien noch zwei Männer auf dem Dach gewesen.
Polizisten hätten die Männer wiederholt angesprochen, diese hätten jedoch abgelehnt, das Dach zu verlassen. Gegen 21.50 Uhr holten Spezialkräfte des Landeskriminalamtes die Männer herunter, wie die Polizei mitteilte. Diese seien unverletzt geblieben. Auf dem Dach stellten Polizisten demnach diverse Utensilien fest, die darauf hindeuteten, dass sich die Männer auf ein längeres Verweilen eingestellt hatten.
Der Staatsschutz ermittelt gegen die beiden 21- und 25-jährigen Deutschen wegen Hausfriedensbruchs. Vor dem Gelände der geplanten Flüchtlingsunterkunft befanden sich am Abend "einige Dutzend Personen, offenkundig aus dem rechten Spektrum, die sich solidarisieren", wie der Sprecher erklärte. Auch Vertreter der rechtsextremen Partei Freie Sachsen waren den Angaben zufolge darunter.
Als die Einsatzkräfte eingetroffen seien, sei auf dem Gelände außer den Männern auf dem Dach noch eine weitere Person festgestellt worden. Es sei davon auszugehen, dass dieser Mann das Banner auf dem Dach mit entrollt habe, sagte der Sprecher. Gegen den 27-jährigen Deutschen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet. Wegen der offensichtlichen politischen Motivation übernimmt der Staatsschutz die Ermittlungen. Insgesamt waren 100 Polizisten im Einsatz.
Quelle: ntv.de, mli/dpa