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Kredite vergessen? Regierung droht ein noch größeres Milliardenloch im Haushalt

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Knapp bei Kasse: Finanzminister Lindner

Knapp bei Kasse: Finanzminister Lindner

(Foto: picture alliance/dpa)

Mittelfristig gibt es im Haushalt des Bundes ein deutliches Milliardenloch. Und das ist noch größer als bisher vermutet: Rund 48 Milliarden fehlen - fast zehn Milliarden mehr im Vergleich zu bisherigen Berechnungen. Grund dafür ist die Rückzahlung von Notkrediten.

Die Lücke im von der Bundesregierung vorgelegten Finanzplan für die Jahre bis 2028 fällt einem Medienbericht zufolge deutlich größer aus als bislang bekannt. Der "Spiegel" schreibt unter Berufung auf Informationen des Bundesfinanzministeriums, der Grund dafür sei, dass Finanzminister Christian Lindner die 2028 fällige erste Rückzahlungsrate für Corona-Notkredite in Höhe von 9,2 Milliarden Euro in seinem Haushaltsplan nicht berücksichtigt habe.

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Lindner hatte eine Haushaltslücke von 39 Milliarden Euro angegeben - tatsächlich liegt sie laut "Spiegel" nach derzeitiger Rechtslage bei rund 48 Milliarden Euro. "Die Bundesregierung schlägt vor, die Tilgung auf null abzusenken, solange die gesamtstaatliche Schuldenstandsquote, wie derzeit erwartet, im Jahr 2028 nahe der Obergrenze des Stabilitäts- und Wachstumspakts von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt", teilte das Ministerium dem "Spiegel" weiter auf Anfrage mit.

Der Haushaltsentwurf für 2025 war diese Woche vom Bundeskabinett beschlossen worden, ebenso wie ein Nachtragshaushalt für 2024 und der Finanzplan für die Jahre bis 2028. Für das kommende Jahr sind Ausgaben von 480,6 Milliarden Euro und eine Neuverschuldung von 43,8 Milliarden Euro vorgesehen. Damit würden die Vorgaben der Schuldenbremse knapp eingehalten, es gibt allerdings teils harte Einschnitte. Die in dem Etat zunächst noch verbleibenden Milliarden-Lücken sollen teilweise erst im Haushaltsvollzug geschlossen werden.

Quelle: ntv.de, lme/AFP

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